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Eltern greifen
»Spielkiste«
unter die Arme

Kita nun am Tempelhofer Weg 61


Von Gerhard Hülsegge
und Bernhard Pierel (Fotos)
Großdornberg (WB). »Hallo, Polizei, Sie müssen nicht mehr kommen«, ruft Ziran aus dem Rollenspielraum in den Hörer des Spielzeug-Telefons. Im Bauraum sind Cevin, Cedrik und Kevin in Ruhe damit beschäftigt, einen Turm aus Holzklötzen zu errichten. Tristan, Joel und Alexander sind derweil im Bällebecken des Bewegungsraumes bis zum Kopf untergetaucht. So unterschiedlich ihre Beschäftigung, so sehr haben sie eines gemeinsam: Alle fühlen sich offensichtlich pudelwohl: die 20 Drei- bis Sechsjährigen der Kindertagesstätte (Kita) »Spielkiste«, die jetzt von der Schmargendorfer Straße an den Tempelhofer Weg 61 umgezogen sind.
»Das war schon klasse, wie die Eltern mitgearbeitet haben«, erklärt Andreas Bischoff. Der 36-jährige Leiter der Kita in Trägerschaft einer Elterninitiative, die dem Paritätischen Wohlfahrtsverband angeschlossen ist, freut sich über das gezeigte Engagement beim Umzug wie bei den umfangreichen Renovierungsarbeiten und die neuen Räume gleichermaßen. Katrin Wullengerd, pädagogische Fachkraft: »Jetzt verteilt sich alles viel mehr«. 140 Quadratmeter erstrecken sich über zwei Stockwerke und mehrere Zimmer. Mit Nicole Opiela (Gruppenleitung), Berufspraktikantin Derya Topuz und Schulpraktikantin Tabita Manaca wird einmal pro Woche sogar mit den Kindern gekocht.
Durch den Umzug ins Haus der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (BGW) konnte das Spielangebot für die Kinder quantitativ wie qualitativ erweitert werden. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Gruppenraum mit angrenzendem Atelier, wo die Kinder an Staffeleien und Tischen künstlerisch tätig werden können. In der 1. Etage stehen Turngeräte, gibt es auch eine Leseecke.
Darüber hinaus wird regelmäßig der nahe gelegene Wald erkundet und die bekannte Nachbarschaft im Sinne der Gemeinwesenarbeit in die pädagogische Arbeit mit den Kindern einbezogen. Im Frühjahr sollen wieder gemeinsam mit den Eltern auch die Außenanlagen »in Schuss« gebracht werden. 70 Euro zahlen Letztere im Monat für die Betreuung ihrer Sprösslinge, inklusive Essen und sonstigen Dingen. Durch die Elternbeiträge werden fünf Prozent der Kosten finanziert, den Rest trägt das Landesjugendamt.
»Wichtig ist uns das gleitende Frühstück«, sagt Andreas Bischoff, der auch gerne mal zur Gitarre greift. Dann kommt jeder zum Zug, »je nachdem, wie es gerade mit dem Hunger steht«.

Artikel vom 20.09.2005