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ZiMit bald auf
eigenen Füßen

Küchenindustrie wächst im Export

Von Bernhard Hertlein
Enger (WB). Die Ende 2001 gegründete Zukunftsinitiative Möbelindustrie (ZiMit) startet ins letzte Drittel ihrer Existenz. »Ich glaube nicht, das die NRW-Landesregierung die Förderung am 30. November 2007 ein drittes Mal verlängern wird«, erklärte gestern Dr. Lucas Heumann auf Fragen dieser Zeitung.

Die meisten Projekte seien allerdings ohnehin bis zu einem Punkt gebracht, an dem sie sich selbst finanzierten. Als Beispiel nannte Heumann das Dienstleistungszentrum in Moskau, das schon zum Jahresende in die Selbständigkeit entlassen werde. Im Falle des Büros in Dubai und der noch geplanten ein oder zwei Filialen in den USA würden die Betriebskosten ohnehin zu 100 Prozent von den Betrieben übernommen. Auch die EDV-Aktivitäten finanzierten sich inzwischen weitgehend selbst.
Am Rande von »Focus Küche & Bad« in Enger berichtete Heumann als Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Küchenindustrie (BdDK) von einem »katastropalen« ersten Quartal, in dem der Umsatz um sechs Prozent zurückgegangen sei. Danach habe er sich auf Vorjahresniveau eingependelt. Das erneute Minus von zwei Prozent im Juli wollte Heumann nicht überbewerten: »Da waren 2005 viele Küchenhersteller schon in den Betriebsferien.«
Was die weitere Entwicklung der Branche betrifft, meinte der Verbandssprecher: »Bis zum Sonntag waren wir sehr optimistisch.« Er hoffe, dass es »schnell zu einer stabilen und handlungsfähigen Regierung kommt, damit die Verbraucher nicht lange verunsichert sind«. Ohnehin steige seit Jahren der Exportanteil. Betrug die Quote Mitte der 90erJahre erst 13 Prozent, so überschreite sie in diesem Jahr vermutlich die 30 Prozent-Marke. Besonders positiv entwickle sich Russland, während die Nachfrage in den Niederlanden stagniere. Im übrigen komme auch die Küchenbranche nicht an einer Steigerung der Produktivität vorbei. Betriebliche Vereinbarungen seien keine Seltenheit. Heumann schätzt, dass sich allerdings noch knapp 50 Prozent an den Tarifvertrag gebunden fühlen.
Bei der Entsorgung der Transportverpackungen arbeitet die Küchenmöbelindustrie künftig nicht mehr mit dem RWE-Konzern zusammen. Den Zuschlag erhielt stattdessen die Kölner Zentec, ein bundesweit 13 000 Mitarbeiter beschäftigendes Gemeinschaftsunternehmen mehrerer mittelständischer Entsorger, darunter Tönsmeier in Porta Westfalica.

Artikel vom 20.09.2005