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Jetzt fehlen Schalke
schon acht Punkte

Erneute Enttäuschung beim glücklichen 1:1 in Nürnberg

Nürnberg (dpa). Auch bei seinem »Lieblingsgegner« 1. FC Nürnberg hat der FC Schalke 04 nicht in die Erfolgsspur zurückgefunden und muss seine Titelträume wohl schon begraben.
Mit dem 1:1 im Frankenstadion verbuchten die »Königsblauen« in der Fußball-Bundesliga das vierte Remis nacheinander und liegen nun bereits acht Punkte hinter Tabellenführer Bayern München zurück. Zwei Minuten vor Schluss verloren die Schalker auch noch Zlatan Bajramovic, der wegen groben Foulspiels Gelb-Rot sah.
Mit seinem dritten »Joker«-Tor rettete der eingewechselte Sören Larsen (65.) den Gästen trotz einer schwachen Vorstellung vor 20 000 Zuschauern wenigstens einen Zähler. Der 1. FC Nürnberg, der durch Stefan Kießling (21.) in Führung gegangen war, blieb auf einem Abstiegsplatz und muss weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten.
»Momentan haben wir nicht das nötige Vertrauen, um so ein Spiel noch auf unsere Seite zu ziehen«, klagte Schalke-Trainer Ralf Rangnick. »Es ist jetzt ganz wichtig, dass wir gegen Hannover 96 drei Punkte holen.« Auch seinem Nürnberger Kollegen Wolfgang Wolf war das Remis zu wenig: »Schalke kann doch froh sein, einen Punkt geholt zu haben. Die Tendenz bei uns geht nach oben.«
Nach vier Pflichtspielen ohne Sieg blieben die Schalker auch im Duell der »Altmeister« den Nachweis schuldig, ein ernsthafter Titelkandidat zu sein. Weder der Brasilianer Lincoln noch Bajramovic brachten Ideen in das von Fehlpässen und Ungenauigkeiten geprägte Spiel des Vizemeisters.
Ohne ihren Top-Torjäger Marek Mintal, der nach einem Fußbruch lange auszufallen droht, stellten die Franken die aktivere Mannschaft und gingen durch Kießling verdient in Führung. Der U 21- Nationalspieler war nach einer Freistoß-Flanke von Mario Cantaluppi per Kopf erfolgreich. Danach zogen sich die Hausherren zurück und starteten aus einer diesmal stabilen Defensive gefährliche Konter. Einer der blitzschnell vorgetragenen Angriffe hätte durch Markus Daun (34.) zum 2:0 führen müssen, doch der Ex-Bremer zielte frei über das Tor.
Mit dem zum sechsten Mal im sechsten Spiel eingewechselten Larsen erhöhten die Knappen nach Wiederbeginn den Druck, hatten aber spielerisch weiter ebenso wenig zu bieten wie der »Club«. In der 63. Minute verhinderte der Pfosten bei einem Kopfball von Markus Schroth das 2:0. Praktisch im Gegenzug traf Larsen zum glücklichen Ausgleich.

Artikel vom 22.09.2005