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Ahmet Sansar gebührt Fairnesspreis

Eintrachts Läufer teilt Siegprämie mit dem fehlgeleiteten Varnhagen


Bielefeld (WB/wjö). Eigentlich hätte der Bielefelder Langstreckler Ahmet Sansar die für einen Studenten immense Siegprämie von 300 Euro allein kassieren können. Doch der Läufer vom TuS Eintracht erwies sich als fairer Sportler, gab sich mit der Hälfte des Geldes zufrieden, obwohl er beim 6. Volkslauf in Bad Randringhausen als erster die Ziellinie des 10 km-Laufes überquerte.
Was war passiert? Lange lag der Bielefelder gemeinsam mit dem Dortmunder Ansgar Varnhagen in Führung. Weil die beiden Jungs ziemlich schnell unterwegs waren, holten sie einige Läufer des lange vor ihnen gestarteten Halbmarathons ein. Im Schlussspurt lieferten sie sich ein packendes Duell mit dem Sieger Nico Jeschny von der TG Werste. »Ich hätte es auf der Zielgeraden ja eigentlich ganz locker angehen lassen, wollte mich aber im Spurt nicht geschlagen geben, meinte Halbmarathon-Sieger Jeschny später.
Der interne »Sprint-Dreikampf« hatte zumindest für den Dortmunder Ansgar Varnhagen verhängnisvolle Folgen, indem er bei den Kampfrichtern für Verwirrung sorgte. Varnhagen wurde kurz vor dem Einlaufkanal falsch geleitet und musste sich seinen Weg durch die Zuschauermassen ins Ziel bahnen. Derweil hatte Ahmet Sansar die richtige Ziellinie längst passiert. Als alleiniger Sieger wollte er sich dennoch nicht fühlen. Der Eintrachtler intervenierte mit Erfolg beim Kampfgericht und setzte sich dafür ein, dass sowohl er als auch der Dortmunder Ansgar Varnhagen auf die oberste Stufe des Siegertreppchens klettern durften. Zudem wurde entsprechend die Siegprämie geteilt.
Eintrachts Leichtathletik-Chef Willy Krüger war ob der Fairness seines Schützlings total begeistert. »So etwas habe ich in meiner langen Laufbahn noch nicht erlebt. Dafür gebührt Ahmet Sansar eigentlich der Fairness-Preis der Sparkasse.«

Artikel vom 21.09.2005