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Wechselspiele
bremsen oft
die Kontinuität

DSC-Zwänge im Ausbildungsbetrieb

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). In einem »Fußball-Ausbildungsbetrieb« ist zuweilen alles anders als in reinen Amateurvereinen. Während Klubs wie Verl, Gütersloh oder auch VfB Fichte stets ihre derzeit beste Mannschaft präsentieren, müssen Arminias Trainer Igor Lazic und Michael Piwowarski oft genug Rücksicht auf die Interessen des Bundesligakaders nehmen. Wie schon zuletzt im Ortsderby sollte Sonntag Christian Schwegler wieder Spielpraxis sammeln.

Der U 21-Nationalspieler aus der Schweiz biss zwangsläufig in den »sauren Apfel«, obwohl er nach dem 2:0-Sieg gegen LR Ahlen II zugab: »Eigentlich bin ich nicht nach Bielefeld gekommen, um in der Oberliga zu spielen.« Der Profi erfüllte zwar seine Aufgabe als rechter Außenposten in der Viererabwehrkette zur Zufriedenheit, fiel aber insgesamt weder ab noch auf. »Wichtig war, dass Christian mal wieder unter Wettkampfbedingungen ein Spiel bestritt«, begündete Tribünengast Thomas von Heesen die »Abstellung«.
Leidtragender dieser Maßnahme war Nils-Christian Schmidt. »Ich habe mit ihm über die Situation gesprochen, kann aber auch verstehen, dass Schmidti über die Situation etwas unglücklich war«, erklärte Piwowarski. Die Kettenreaktion setzte sich in der Offensive fort. Rechtsaußen Julian Loose kam lange nicht so gut zum Zug, wie es im Zusammenspiel mit Schmidt gewährleistet ist.
Eine andere Variation war indes »hausgemacht«. Regisseur Christian Wieczorek begann diesmal wieder auf dem linken Flügel, weil der gegen VfB Fichte starke Zlatko Janjic nicht »geopfert« werden sollte. Janjic vertrat zwar im Ortsderby den erkrankten Abwehrspieler Leenemann, sollte jetzt aber im offensiven Mittelfeld die Fäden ziehen. »Piwos« Erklärung: »Sollte Profi Diego Leon mal bei uns spielen, müsste Wieczorek sowieso auf die linke Seite wechseln. Christian hat damit jedoch kein Problem.«
Dass Wieczorek in zentraler Position deutlich effektiver ist, wurde einmal mehr nach der Halbzeitpause deutlich. »Cico« war an beiden Treffern maßgeblich beteiligt. Den beiden Trainern wars letztlich auch egal. »Durch den Sieg haben wir uns etwas Luft verschafft«, meinte Piwowarski und wies erneut auf den Fohlenstall hin: »Wenn der Erfolg da ist, freuen die sich wie Kinder.«

Artikel vom 20.09.2005