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Unternehmen auf den Kopf gestellt

Wellpac bietet Mitnahmeküchen auch mit hochglänzenden Fronten


Enger (WB/in). Am Eingang hängt eine Küche umgekehrt an der Decke. »Das hat Symbolkraft«, sagt Anke Schürmann, Pressesprecherin von Wellpac. »Unser Unternehmen hat in den vergangenen sechs Wochen Kopf gestanden.«
Seitdem Wolfgang Schön, ein auf Sanierung spezialisierter Unternehmensberater aus Bielefeld, Anfang Juli Wellpac aus der Alno/Wellmann-Gruppe herausgekauft hatte, blieb in Enger im Innern des Firmengebäudes kaum ein Stein auf dem anderen. Wände wurden herausgerissen, um Platz für die jetzige Hausmesse zu schaffen. Dafür investierte Schön bereits 500000 Euro. Zugleich wurde auch am Programm gründlich gefeilt. Ergebnis: Wellpac bietet nun als erster Hersteller zerlegbarer Küchen hochglänzende Fronten.
Wellpac-Geschäftsführer Lutz-Oliver Saligmann fühlt sich durch die Trennung von Alno wie befreit: »Im Konzern waren wir nur das siebte Rad am Wagen.« 90 Prozent der Vorschläge, die das Programm attraktiver machen sollten, seien abgelehnt worden. Frei sei Wellpac nun auch in der Wahl der Hausgeräte, die mit der Küche angeboten werden.
Schön, der das Unternehmen frei von Bankschulden übernommen hat, will von Beginn an durchstarten. Die großen Kunden - Begros, EMV - stünden zum Unternehmen. »Dafür sind wir dankbar«. Bis 2009 soll die Zahl der in Enger produzierten Schrankteile von 500000 auf 700000 gesteigert werden. Derzeit erzielen die 70 Mitarbeiter einen Umsatz von 18 Millionen Euro.
Küchen für den Selbstbau gibt es in Baumärkten und bei Möbel-Discountern schon ab 1000 Euro. Schön schätzt ihren Anteil am gesamten Küchenmarkt auf 15 Prozent. Er werde, angesichts der wirtschaftlichen Situation im Land, mindestens stabil bleiben.

Artikel vom 23.09.2005