Claudia Schäfer leistete Beitrag zur Friedensmission
Aus Bosnien-Herzegowina berichtet Carsten Borgmeier (Text und Fotos) Sarajevo/Bielefeld (WB). Die Bielefelderin Claudia Schäfer ist jetzt nach vier Monaten aus dem Krisenland Bosnien-Herzegowina in ihre ostwestfälische Heimat zurückgekehrt.
Die 25-Jährige gehörte als Militärpolizistin der Bundeswehr zum zweiten deutschen Einsatzkontingent der European Union Force (EUFOR). Es war der erste Auslandseinsatz für Claudia Schäfer und es war das bislang prägendste Kapitel in der militärischen Laufbahn der Zeitsoldatin. Auch wenn die Bielefelderin im Range eines Feldwebels nun froh ist, endlich ausspannen zu können und die Flecktarn-Uniform für einige Tage nicht tragen zu müssen, steht fest: »Ich gehe sofort wieder in den nächsten Einsatz, wenn ich gebraucht werde.« Gemeinsam mit etwa 1100 Kameraden und ungefähr 60 Kameradinnen aus Standorten in ganz Deutschland befand sich Claudia Schäfer seit Mai im Bundeswehr-Feldlager Rajlovac unweit der Hauptstadt Sarajevo. Im Rahmen der Friedensmission der multinationalen EUFOR-Streitmacht leistete Claudia Schäfer ihren Beitrag zur Sicherung von Recht und Ordnung in dem durch einen grausamen Bürgerkrieg zerfurchten Land. Der medial in Vergessenheit geratene Bundeswehr-Einsatz in Bosnien-Herzegowina ist für die betreffenden Soldatinnen und Soldaten nicht minder fordernd wie beispielsweise der in Afghanistan. »Zwar gehen wir in Bosnien-Herzegowina von einer stabilen Sicherheitslage aus, doch ist es besser, immer wachsam zu sein«, berichtet der Feldwebel von seinen Erfahrungen im Einsatzland. Zu den nachhaltigsten Eindrücken aus dem Balkan-Einsatz gehören für die Militärpolizistin die krasse Armut unter der überwiegend muslimischen Bevölkerung sowie die immer noch unübersehbaren Kriegsschäden in Städten und Dörfern. Begeistert zeigt sich die Bielefelderin vom unbeugsamen Willen zum Wiederaufbau, nicht aber von der ausbleibenden Versöhnung zwischen den verfeindeten Volksgruppen. »Da werden wir noch einige Jahre vor Ort bleiben müssen«, meint sie im Hinblick auf den bislang sehr erfolgreich verlaufenden Friedenseinsatz, der dem Land ohne Zweifel bereits einen gewissen Standard beschert habe. Durch das Eingreifen der NATO war 1995 der Bürgerkrieg zwischen Serben, Bosniaken und Kroaten beendet worden.
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