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Zu spätes
Bedauern

Vier Unfalltote


Stralsund (dpa). Der mutmaßliche Verursacher des Unfalls auf der Insel Rügen, der vier junge Menschen das Leben kostete, hat zum Auftakt seines Prozesses das Unglück bedauert. Es tue ihm sehr leid, sagte der 24-Jährige gestern vor dem Stralsunder Landgericht mit leiser Stimme. Zugleich machte er Gedächtnislücken geltend. Er habe in der Nacht zum 4. Juni mehrere Wodka-Orange getrunken und sei später in sein Auto gestiegen. Erst im Krankenhaus habe er erfahren, dass bei dem Unfall vier Jugendliche gestorben seien.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, durch einen riskanten Überholvorgang und unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen fahrlässig den Tod der vier Jugendlichen verursacht zu haben. Der Angeklagte war mit seinem 340-PS-Cabrio auf den entgegenkommenden Kleinwagen geprallt. Er hatte als einziger Unfallbeteiligter überlebt. Ein Verkehrsgutachter sagte aus, der Mann habe trotz durchgezogener Mittellinie in einer Kurve überholt und sei mit Tempo 108 ungebremst in das entgegenkommende Auto gerast. Dessen Fahrer habe keine Chance gehabt, den Zusammenprall zu vermeiden.

Artikel vom 20.09.2005