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Per Fernsteuerung einen Käsekuchen operiert

Mathe-Akademie mit interessanter Aufgabe für Bielefelder

Bielefeld (WB). Sie bauten Roboter aus Legosteinen und programmierten Plastikhunde als Stürmer und Torhüter. Das ferngelenkte Operieren übten sie an einem Käsekuchen. Und für Sprungschanzen und Autobahnkreuze berechneten sie Hochgeschwindigkeitskurven.
Das sind nur einige der vielen Projekte, mit denen sich 100 ausgewählte Rechentalente bei der fünften Schülerakademie für Mathematik und Informatik (SMIMS) in Münster beschäftigten. Unter den Teilnehmern aus ganz Nordrhein-Westfalen auch vier Gymnasiasten aus Bielefeld: Marvin Blanke vom Ceci-, Nils Jasper vom Rats-, Jan Felix Horstbrink vom Hans-Ehrenberg- und Joa Ebert vom Gymnasium Am Waldhof.
Am Ende der Aktionswoche stellten die Nachwuchsforscher im Rechenzentrum der Volksbanken in Münster ihre Ergebnisse der NRW-Schulministerin Barbara Sommer vor, die sie dafür mit einer Urkunde auszeichnete. Dabei betonte die Ministerin die Bedeutung von Mathematik und Informatik als Schlüssel für das 21. Jahrhundert. Der Schülerakademie komme hier eine wichtige Rolle zu. Sommer: »Wir brauchen junge Menschen, die mit Kreativität und Weiterdenken an den Herausforderungen unserer Gesellschaft arbeiten.«
Ausrichter der Schülerakademie war auch in diesem Jahr die Bezirksregierung Münster. Finanziell unterstützt wurde sie dabei traditionell von den NRW-Kreditgenossenschaften, darunter auch die Volksbanken Bielefeld und Brackwede. »Wir wollen mit dieser NRW-weiten Förderung die Bedeutung der Mathematik und Informatik für ökonomische Zusammenhänge betonen und den Stellenwert dieser Ausbildung stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken«, erläuterte Bankdirektor Karl-Heinz Schröer. »Was wären wir Banken schließlich ohne Informatik und Mathematik?«, fragt sein Brackweder Vorstandskollege Reinhard Eikel.
Eine Woche lang tüftelten die hochbegabten Jugendlichen der Klassen 13 mit Experten aus Universitäten und Wirtschaft an mathematischen Konzepten und entwickelten innovative Lösungen für Alltagsprobleme. So beschäftigte sich Marvin Blanke unter der Überschrift »Falsche Schlangen und ihre Tücken« mit den Gesetzmäßigkeiten von Warteschlangen. Jan Felix Horstbrink entwickelte ein Computerprogramm, das Oberstufenschülern die Möglichkeit bietet, ihre Fächerwahl online vorzunehmen. Nils Jasper erhielt eine Einführung in die Forschungsarbeit mit so genannten Hidden Markov Modellen. Und Marvin Blanke sorgte mit anderen Teilnehmern dafür, dass der Roboterhund »Aibo« ans Laufen kam.
Die Bezirksregierung hatte alle Schulen in Nordrhein-Westfalen eingeladen, ihre besten Schüler für Mathematik und Informatik der Klassen 13 zu nominieren. 200 Jugendliche wurden von ihren Lehrern für die Schülerakademie vorgeschlagen, davon wurden 100 ausgewählt.

Artikel vom 20.09.2005