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Die Opfer hatten
keine Chance

Rentner war auf dem Weg zum Arzt

Ein Verletzter verständigt seine Angehörigen.
Von Frank Spiegel
Höxter (WB). Er wollte zu einem Arzt, kam dort aber nie an: Als das Haus gestern in Höxter explodierte, war der 79 Jahre alte Willi L. aus Albaxen als Passant in der Nähe. Er konnte nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden. Gleiches gilt für eine 81-jährige Frau, für die ebenfalls jede Hilfe zu spät kam. Die Opfer hatten keine Chance.
Darüber hinaus wurden 36 Männer, Frauen und Kinder verletzt. »Sie kamen in die Krankenhäuser nach Holzminden, Brakel und in das St. Ansgar-Krankenhaus«, sagte der leitende Notarzt Dr. Michael Stolz. Die Hälfte der Betroffenen sei leicht verletzt gewesen und habe die Krankenhäuser nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen können.
Neben der Versorgung der Verletzten habe auch die Betreuung der Angehörigen und die Sicherung der Bergungskräfte und des Ärzteteams zu den Aufgaben der insgesamt elf Notärzte und 40 Rettungsdienstmitarbeiter gehört. In der Stadt seien mehrere Verletztensammelplätze eingerichtet worden. In der Innenstadt standen Menschen fassungslos und mit Tränen in den Augen beieinander. Sie versuchten das Geschehene zu verarbeiten.

Artikel vom 20.09.2005