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U-Bahn-Bomber probten Anschläge

Überwachungskameras ausgewertet - London-Attentäter erkannt


London (dpa). Zehn Tage vor den Bombenanschlägen in London, bei denen am 7. Juli 52 Menschen getötet wurden, haben drei der vier Selbstmordattentäter ihren tödlichen Einsatz im U-Bahnnetz der britischen Hauptstadt geprobt. Bei der Auswertung von Aufnahmen aus Überwachungskameras wurden die drei Männer am 28. Juni an der Station King's Cross entdeckt, teilte Scotland Yard gestern mit. Ihr Verhalten lasse auf »methodisches Vorgehen von Terroristen« schließen.
Nach Polizeiangaben zeigen die Filmaufnahmen Mohammed Sidique Khan, Shehzad Tanweer und Germaine Lindsay auf einer Erkundungsfahrt in London. Noch ist unklar, was genau die drei Selbstmordattentäter auskundschaften wollten und ob sie sich in London mit jemandem getroffen haben. »Die Untersuchung wird noch monatelang dauern«, sagte Peter Clarke von der britischen Kriminalpolizei.
Der vierte Attentäter, Hasib Hussain, der einen Bus in die Luft sprengte, war auf den Aufnahmen nicht zu sehen. Die Polizei vermutet, dass er am Tag der Anschläge sein geplantes Ziel im U-Bahnsystem, die Northern Line, wegen einer Betriebsunterbrechung auf dieser Strecke nicht erreichte.
Er stieg in einen Doppeldecker-Bus und zündete seine Bombe nach den fast zeitgleichen verheerenden Explosionen in drei U- Bahnen.

Artikel vom 21.09.2005