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Punktverlust und 200 Euro Strafe

Bezirksspruchkammer verhandelt Spielabbruch Friedrichsdorf - DSC III


Bielefeld (WB/wjö). Der von Miron Tadic provozierte Abbruch der Bezirksligapartie zwischen dem TuS Friedrichsdorf und DSC Arminia III am 4. September (wir berichteten) hatte gestern Abend vor der Bezirksspruchkammer ein Nachspiel. Das Sportgericht wertete das Spiel mit drei Punkten und 2:0 Toren für die Gastgeber. Tadic erhielt zudem eine Ordnungsstrafe wegen unsportlichen Verhaltens von 200 Euro und muss die Kosten des Verfahrens tragen.
Die Spruchkammer unter dem Vorsitz von Hans Büker (VfB Fichte) sah es als erwiesen an, dass Arminias Trainer allein für den Spielabbruch in der 70. Minute beim Stand von 2:0 für Friedrichsdorf verantwortlich war. Das Sportgericht belehrte den 39-jährigen Coach: »Nur der Schiedsrichter kann ein Spiel abbrechen. Ein Trainer darf ihm niemals die Entscheidung abnehmen.«
Bevor im Friesenstübchen am Milser Sportplatz gestern die Zeugen vernommen wurden, brachen Hans Scholz und Peter Krobbach, die beide das Spiel nicht gesehen hatten, eine Lanze für ihren Trainer. Miron Tadic habe bei Arminia sieben Jahre lang gute Arbeit geleistet und sich nichts zu Schulden kommen lassen, erklärten sie. Scholz wörtlich: »Wenn er jetzt seine Mannschaft vom Platz holt, muss doch etwas vorgefallen sein.«
Und genau in diesem Punkt schieden sich die Geister. Arminias Torwarttrainer Markus Mechlinski als Zeuge: »Von Beginn an war viel Hektik im Spiel. Beim Abgang in die Halbzeitpause habe ich den Schiedsrichter noch angesprochen und ihn aufgefordert, er möge besser auf die Fouls der Friedrichsdorfer Spieler achten.« Daran konnte sich Referee Ersan Ersoy (Bünde) nicht erinnern. Er habe nach Arminias freiwilligen Abgang in der 70. Minute der Mannschaft fünf Minuten Zeit gelassen. Weil sie aber nicht zurückkehrte, habe er die Partie vorzeitig abgepfiffen.
Unterstützung fand der Schiedsrichter bei seinem Beobachter Manfred Gallinger (Herford). »Die Schiri-Leistung war in Ordnung. Was er pfeifen musste, hat er gepfiffen und die persönlichen Strafen zum richtigen Zeitpunkt ausgesprochen.« Das sahen die Arminen anders. Miron Tadic: »Das Ergebnis ist für mich zweitrangig. Ich erwarte, dass unsere dritte Mannschaft gleich behandelt wird.« Die Friedrichsdorfer Zeugen hatten im übrigen ein »ganz normales Spiel« gesehen. Die DSC-Spieler Sutalo und Kwamo-Kamdem erhielten eine Sperre von zwei bezw.vier Pflichtspiele.

Artikel vom 20.09.2005