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Emmy für die Hausfrau

Auch »Lost« und »Raymond« in USA ausgezeichnet

Los Angeles (dpa). Die spannungsgeladene TV-Serie »Lost« und die quirlige Komödie »Alle lieben Raymond« sind die großen Gewinner der Emmy-Fernsehpreise, die in der Nacht zum Montag in Los Angeles verliehen wurden.

»Lost«, die Geschichte über das Häufchen Überlebender eines Flugzeugabsturzes auf einer Insel, gewann gleich zwei der begehrtesten US-Trophäen für die beste Regie (J.J. Abrams) und die beste Drama-Serie. In Deutschland läuft der Stoff auf ProSieben.
Die Amerikanische Fernsehakademie nahm die Chance wahr, die langjährige Sitcom »Alle lieben Raymond« (war bis Ende Juli auf Kabel 1 im deutschen Programm) über die chaotische Familie des Sportjournalisten Ray Barone (Ray Romano) zum letzten Mal mit Auszeichnungen zu beglücken: Nach neun Jahren war die Serie im Mai zu Ende gegangen. Auch Nebendarsteller Brad Garrett als griesgrämiger Bruders Robert Barone und Doris Roberts als nervige Schwiegermutter Marie nahmen wie im vergangenen Jahr jeweils eine Trophäe mit.
Den eigentlichen Emmy-Favoriten »Desperate Housewives« (ProSieben) und »Will & Grace« (neue Staffel startet am 2. Oktober auf ProSieben), beide jeweils 15 Mal nominiert, blieben dagegen die erwarteten Preise versagt. Felicity Huffman gewann jedoch ihren ersten Emmy für ihre Verkörperung der mit Kindererziehung überforderten Powerfrau Lynette. Völlig aufgelöst dankte Huffman den »Frauen aus Wisteria Lane«, ihren ebenfalls nominierten Kolleginnen Marcia Cross und Teri Hatcher.
Tony Shalhoub gewann für seine Rolle als neurotischer, aber brillanter Privatdetektiv »Monk« (in Deutschland auf RTL) seinen zweiten Emmy. »Meinen lieben Mit-Nominierten möchte ich sagen: Es gibt immer ein nächstes Jahr - naja, außer natürlich für Ray Romano«, sagte Shalhoub bei seiner Dankesrede.
Moderatorin Ellen DeGeneres traf beim Gala-Abend den richtigen Ton: »Ich möchte alle Nominierten daran erinnern, dass es gar nicht so wichtig ist, einen Emmy zu gewinnen - sondern einen Oscar«, scherzte sie. Trotz aller Leichtigkeit erinnerte die Komikerin, die aus New Orleans stammt, an die Opfer der Hurrikan-Katastrophe. Eingeblendet wurde in den Pausen auch immer wieder die Bitte, Geld für den Wiederaufbau zu spenden.
Das deutsche Model Heidi Klum, das für die Reality-Show »Project Runway« (Projekt Laufsteg) nominiert war, ging leer aus. Klum, die erst vor einer knappen Woche ihr zweites Kind bekommen hatte, zeigte sich bereits wieder (in einem bodenlangen Blumen-Kleid von Dior) vor den Kameras. Auch Stars wie Charlize Theron, Cynthia Nixon und die hochschwangere Jennifer Garner glänzten auf dem roten Teppich.

Artikel vom 20.09.2005