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»Können uns keine Lähmung leisten«

Kardinal Lehmanns Appell zum Auftakt der Bischofskonferenz

Ob Kardinal Karl Lehmann (links) erneut als Vorsitzender der Bischofskonferenz kandidieren wird, ließ er gestern offen.

Fulda (dpa). Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann hat die Politiker aufgefordert, eine stabile und handlungsfähige Regierung zu schaffen. »Was nun zu Stande gekommen ist, erlaubt keine raschen Lösungen«, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz gestern in Fulda zum Auftakt der Herbstvollversammlung der katholischen Geistlichen. »Wir können uns jetzt keine Lähmung in der politischen Führung leisten«, sagte er.
Ob er zur Wiederwahl als Vorsitzender der Bischofskonferenz antreten wird, wollte Lehmann nicht sagen. »Wenn ich ein Jahr lang standhaft bleibe, werde ich jetzt nicht umfallen«, sagte er. Bei der Herbstvollversammlung steht die Wahl des Vorsitzenden an. Ob Lehmann nach 18 Jahren für eine vierte sechsjährige Amtszeit zum Repräsentanten der 26 Millionen Katholiken in der Bundesrepublik bestimmt wird, gilt als offen. Für diese Wahl, die für heute vorgesehen ist, gibt es offiziell keine Kandidaten. Wenn die Personalien bestimmt sind, erwarten die Bischöfe morgen eine Delegation der Polnischen Bischofskonferenz. Mit ihnen soll eine gemeinsame Erklärung zum 40. Jahrestag des Versöhnungsbriefwechsels unterzeichnet werden. Lehmann nannte diesen Briefwechsel zwischen polnischen und deutschen Bischöfen »einen wichtigen Grundstein für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen«.

Artikel vom 20.09.2005