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Erster Schritt zum
Atomverzicht

Grundsatz-Einigung mit Nordkorea

Peking (dpa). Nordkorea hat sich nach zweijährigen Verhandlungen grundsätzlich zur Aufgabe all seiner Atomwaffen und bestehender Nuklearprogramme verpflichtet. Christopher Hill mahnt zur Vorsicht.

Nordkorea sagte ferner eine Rückkehr zum Atomwaffensperrvertrag »zu einem baldigen Zeitpunkt« zu. Die 2002 ausgewiesenen Inspekteure der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) sollen dann zurückkehren können. Diese Grundzüge stehen in der ersten gemeinsamen Erklärung, die gestern zum Abschluss der vierten Runde der Sechs-Länder-Gespräche in Peking angenommen wurde. Für Anfang November sind Gespräche über die Umsetzung der Vereinbarung angesetzt.
Als Gegenleistung für die Aufgabe seiner Atomwaffen winken dem verarmten Staat umfangreiche Energiehilfen, wirtschaftliche Kooperation und eine Normalisierung der Beziehungen zu den USA und Japan. Die USA sprachen von einer »wichtigen Vereinbarung«.
Das Atomproblem mit Pjöngjang sei mit dem Grundsatzpapier aber »noch nicht gelöst«, warnte US-Unterhändler Christopher Hill. »Wir müssen daran arbeiten, dass es umgesetzt wird.« In der nächsten Gesprächsrunde werde es um die Überprüfung und zeitliche Abfolge einzelner Schritte gehen. »Verifizierung ist sehr, sehr wichtig für uns«, sagte der US-Unterhändler.
Das Dokument hält fest, dass Nordkorea für sich das Recht auf friedliche Nutzung der Kernenergie in Anspruch nimmt. »Die anderen Parteien äußern ihren Respekt und stimmen zu, zu einem angemessenen Zeitpunkt über das Thema einer Bereitstellung eines Leichtwasserreaktors zu diskutieren.« Die Aufnahme dieser beiden strittigen Punkte war möglich geworden, weil die USA ihren Widerstand dagegen aufgegeben hatten. Doch machte US-Unterhändler Hill deutlich, dass es erst dann um die zivile Nutzung der Kernenergie gehen kann, »wenn Nordkorea sein Atomwaffenprogramm beseitigt hat«.
In dem Papier versichern die USA, dass sie keine Atomwaffen in Südkorea haben. Auch hätten sie keinerlei Absicht zu einem Angriff auf Nordkorea.

Artikel vom 20.09.2005