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Die Lage hat sich stabilisiert

Bussemas & Pollmeier in Verl: größter Baustoffhändler im Kreis Gütersloh

Von Manfred Köhler
Verl-Kaunitz (WB). Die Turbulenzen der Bauwirtschaft sind auch am Verler Baustoffhändler Bussemas & Pollmeier nicht vorbeigegangen, aber die Geschäftsführung schaut entspannt in die Zukunft. »Wir sind gut und vielfältig aufgestellt. Darum hat uns die Krise nicht so hart getroffen wie so manch anderen in der Branche«, meint Matthias Bussemas.

Nach den leichten Umsatzrückgängen in der ersten Jahreshälfte hat sich die Lage wieder stabilisiert. »Das gute Wetter für die Baubranche kommt uns da sehr entgegen«, freut sich Verkaufsleiter Klaus Niewöhner, der gemeinsam mit Matthias Bussemas das Unternehmen führt.
Stabilität hat die Firma vor allem durch eine Fusion erhalten, bei der sich vor zwei Jahren das 50 Jahre alte Verler Familienunternhemen Bussemas mit dem etwa 20 Jahre alten Verler Mitbewerber Pollmeier zusammengeschlossen hat. »Die schwierige Marktsituation hat uns zusammengeführt, und alle haben davon profitiert. Vor allem bei der Lagerausnutzung hat uns die Fusion viel gebracht«, freut sich Matthias Bussemas über die Bündelung der Lagerkapazitäten am 24 000 Quadratmeter großen Bussemas-Standort an der Oststraße in Verl-Kaunitz - direkt an der Grenze zu Schloß Holte-Stukenbrock.
Mit der Fusion ist der Baustoffhändler zum größten der Branche im ganzen Kreis Gütersloh geworden, wie Matthias Bussemas stolz erklärt, und belegt laut Verkaufsleiter Klaus Niewöhner in Ostwestfalen einen guten Mittelplatz. Auch das Team ist durch die Firmenehe gewachsen: 65 Mitarbeiter beschäftigt Bussemas & Poll-meier. »Wir haben bei der Fusion alle übernommen«, betont Niewöhner. 52 Mitarbeiter sind in Verl beschäftigt und die übrigen in den Filialen in Bielefeld (5), Gütersloh (2) und Harsewinkel (6). Drei junge Menschen werden zurzeit im Unternehmen ausgebildet.
In Harsewinkel hat das Unternehmen gerade erst einen großen Schaugarten eröffnet, der einem Trend entgegenkommt: »Im Gartensektor ist durchaus noch Wachstum zu verzeichnen«, meint Klaus Niewöhner. Auch das Thema Wassertechnik hat für das Unternehmen einen guten Klang: Ob Gartenteiche, Pumpen, Folien oder Filter - die Nachfrage ist rege. Man freue sich eben über jede positive Bewegung am Markt. »Und wir sind ständig auf der Suche nach neuen Produkten«, betont der Verkaufsleiter. Dazu gehöre auch ein alternativer Holzbrennstoff: »Wir haben Holzpellets ins Programm aufgenommen«, sagt Klaus Niewöhner.
»Man muss sich eben damit abfinden, dass der Hochbau nicht mehr der dominante Bereich ist, wie er es früher einmal war«, betont Matthias Bussemas. In diesem Bereich habe man sogar die größten Einbußen in den vergangenen Jahren hinnehmen müssen, erklärt Klaus Niewöhner. Große Zurückhaltung bemerkt der verkaufsleiter auch im Sanitärbereich. Viele ältere Badezimmer würden nicht saniert, obwohl sie es nötig hätten. Der Grund: »Die Arbeitslosigkeit und auch Furcht davor, den Arbeitsplatz zu verlieren, sollte man nicht unterschätzen. Viele Menschen schauen genau auf den Cent.«
Den Löwenanteil des Umsatzes macht Bussemas & Pollmeier mit Firmen: »65 Prozent der Kunden sind Unternehmen«, betont Klaus Niewöhner, »vor allem Bauunternehmen, Gartenbauer, Dachdecker und Fliesenleger«. Das Gros der Kunden, die mit dem zehn Lastwagen sowie Spezialkränen und Staplern umfassenden Fuhrpark oder mit Hilfe eines Logistikers bedient werden, liegt hauptsächlich in einem Einzugsbereich von etwa 50 Kilometern. Unter den Kunden sind viele Unternehmen, die deutschlandweit am Markt präsent sind - wie etwa ein großer Sporthallenbauer, der ebenfalls in Ostwestfalen zu Hause ist.
Auch kurzfristige termingerechte Lieferungen gehören für den Verler Baustoffhändler zum täglich Brot: »Wenn einer nachmittags bestellt und es am anderen Morgen braucht«, dann machen wir das möglich«, erklärt Klaus Niewöhner. »Man muss einfach flexibel sein und schnell reagieren können, weil auch die Baustellen zum Teil immer kleiner werden und kaum Stellplatz für Material haben.«

Artikel vom 22.10.2005