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Biberou Bazinga hilft Lisbeth Romoth beim Wassertragen.

Praktische Erfahrungen um ein kostbares Gut

Wasser-Projekt von Art at Work war ein voller Erfolg


Bielefeld (SC). Auf dem Siegfriedplatz herrscht lebhaftes Treiben. Die Kinder der vierten Klasse der Eichendorffschule haben vier Stände rund ums Thema Wasser aufgebaut und sind mit Eifer bei der Sache, den Marktbesuchern dieses Thema näher zu bringen. Die Leiter der Künstler-Initiative »Art at Work«, Pip Cozens und Annabelle Mayntz, bereiteten die Klasse intensiv auf diesen Einsatz vor.
Keine graue Theorie, sondern Praxis ist bei der Aktion gefragt. »Die Leute machen gut mit«, freut sich Jannis (10). Er steht gerade am Wasserwagen, auf dem ein Modell eines Wasserkreislaufes mit Wiesen und Bächen aufgebaut ist. Aus einer Plastikwolke darüber tropft Regen. »Wir fordern die Leute auf zu überlegen, wo man hier am besten ein Dorf oder eine Fabrik bauen könnte, ohne dass das Wasser verschmutzt wird«, berichtet er.
Ein paar Meter weiter zeigen die Kinder zusammen mit »Art at Work«-Mitarbeiter Biberou Bazinga (36), wie man in Afrika Wassereimer auf dem Kopf oder Wasserkanister auf dem Rücken trägt. Rentnerin Lisbeth Romoth (72) probiert es gleich einmal aus.
»Wir wollen die Menschen darauf aufmerksam machen, dass Wasser nicht überall so schnell und einfach verfügbar ist wie bei uns in Deutschland«, berichtet »Art at Work«-Mitarbeiterin Silvana Culjak. »In Afrika müssen die Frauen täglich etwa drei bis zehn Kilometer weit laufen - mit bis zu 30 Litern Wasser. Klar, dass man dort viel sparsamer damit umgeht.«
Weitere Stationen sind ein Wagen mit einer Wasserpumpe und ein großer Globus, auf den jeder seine Ideen für den Gewässerschutz aufschreiben kann.
Klassenlehrerin Ilona Kändler-Fischer ist von dem Projekt begeistert. Eine Kollegin hatte sie darauf aufmerksam gemacht. »Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme« berichtet sie. Auch Stephanie Sitterz vom Schulforum der Stadtwerke freut sich über die Kooperation mit »Art at Work«: »Die Schüler lernen hier fürs Leben.«
Bei der Vorbereitung im Unterricht war das Wasser natürlich Thema Nummer eins. Darüber hinaus trainierten die Kinder aber auch, wie sie auf Menschen zugehen und sie auf ihr Projekt aufmerksam machen können.
Nach der Aktion auf dem Siegfriedplatz dürfen die Kinder noch ein Wasserwerk besichtigen. Fest steht jetzt schon: Das Projekt war ein voller Erfolg und nicht nur die Kinder haben viel gelernt.

Artikel vom 20.09.2005