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Zur Sache

Manchmal hat es auch Vorteile, nicht im Europacup spielen zu müssen. Fast die Hälfte der Liga war in dieser Woche in internationaler Mission gefragt, und so ganz ohne Trennung und Theater ging das nicht über die Bühne. Sogar bei den Bayern wurde beim Bankett von den Bossen vorsorglich gemosert, damit es die Mannschaft nicht allzu gemächlich angehen lässt in ihrer vermeintlichen Überlegenheit. In Stuttgart hat VfB-Chef Staudt ganz laut geschimpft, in Schalke war es der angemuffte Assauer, der die Krisentage ausrief und nun endlich Leistung sehen will. Es gibt Tage, da möchte man nicht um jeden Preis Ralf Rangnick sein.
Oder Klaus Augenthaler. Während es woanders nur rumort bisher, hat es in Leverkusen schon so richtig gerappelt. Das 0:1 gegen ZSKA Sofia brachte die Fässer bei Bayer 04 zum Überlaufen, schon der durchwachsene Bundesligastart hatte mächtig an der Contenance gezerrt. Nach der Pleite gegen die Bulgaren machte der Trainer seinem Herzen Luft. Man kann nun durchaus spekulieren, ob die anderntags erfolgte Reaktion darauf etwas mit »Auge um Auge, Zahn um Zahn« zu tun hat: Die Leverkusener feuerten ihren Fußball-Lehrer, der immer wieder kritische Töne fand - in der vergangenen Saison häufig gegenüber der Mannschaft, jetzt auch gegenüber der sportlichen Leitung. Nun ist es aus mit dem Klaus.
Rudi Völler muss sich nun den gleichen Ansprüchen stellen. Die sind höher als es das Team hergibt. Sagt sein Vorgänger, der aus dessen Sicht genau darum nicht mehr da ist. Friedrich-Wilhelm Kröger

Artikel vom 17.09.2005