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Neubeginn in der Regionalliga

Volleyball: Die ranghöchsten Bielefelder Teams starten in die neue Saison

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Das lange Warten hat ein Ende für die Bielefelder Volleyballer, steht am Wochenende das erste Match der neuen Saison auf dem Spielplan. Zwei Heimspiele und ein Auswärtsspiel warten auf die drei ranghöchsten Teams der Telekom Post SV Bielefeld. Der Zweitligaabsteiger, die neuformierte Truppe der Telekom Herren, haben am Sonntag, ab 17 Uhr, in der Almhalle die SG Gladbeck-Dülmen zu Gast. An gleicher Stätte treffen die Oberliga-Damen der Telekom auf den 1. VV Holzwickede. Beim USC Münster in der Sporthalle Berg Fiedel werden für die Telekom Herren II die ersten Verbandsligapunkte vergeben.

Regionalliga: Telekom Post SV - SG Gladbeck-Dülmen. Nach dem Abstieg aus der zweiten Liga steht die Telekom vor einem Neubeginn. Mit dem Saisonauftaktspiel gegen den Liganeuling SG Gladbeck-Dülmen beginnt für die Gastgeber eine neue Ära, die natürlich an alte erfolgreiche Zeiten anknüpfen soll. Für die Verantwortlichen galt es eine neue Truppe aufzubauen, um die Lücken, die nach dem Rücktritt einiger langjähriger Leistungsträger entstanden waren, zu schließen. »Wir wollen wieder die Kontinuität erreichen, die in den vergangenen Jahren wesentlich für unsere Erfolge verantwortlich war«, so Teammanager Wolfgang Horstmann.
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Entsprechend bescheiden sind die sportlichen Ziele im Jahr eins nach dem Umbruch. »Es geht für uns darum, möglichst frühzeitig den Klassenerhalt zu realisieren«, erklärt Trainer Hans-Lothar Kappe. Die Phase der Vorbereitung mit den Turnieren in Minden und Bielefeld sowie dem Pokalspiel gegen Schladern zeigte, wie schwankend die Leistungen sind. »Wir haben noch nicht die Homogenität der vergangenen Jahre. Das dauert auch seine Zeit, doch wir sind auf einem guten Weg«, macht Trainer Kappe deutlich.
Ein Trio, Mannschaftskapitän Harald Pulina, Libero Arnim Nölke und Linkshänder Daniel Wirausky, ist nur noch übrig geblieben, vom Kader der vergangenen Spielzeit. Ebenfalls kein Neuer ist Trainer Hans-Lothar Kappe, der in der Vorsaison als Co-Trainer fungierte. Neu ist dagegen Mittelblocker Sebastian Hellwig, der vom niedersächsischen TuS Bersenbrück nach Bielefeld kam. Außenangreifer Alex Benzel, vormals VBC Paderborn, streift nach einigen Jahren Pause zum zweiten Mal das Trikot des Telekom Post SV über. Aus der 2. und 3. Mannschaft rückten Axel Radtke, Caesar Schmidt und Sebastian Poltrock in den Regionalligakader auf. Eingeschränkt mitwirken werden zudem die Routiniers Jan Strate, Tilo Kentzler und Matthias Heising. Treten personelle Engpässe auf, besteht die Möglichkeit, den ein oder anderen Akteur aus der Verbandsliga hoch zu ziehen.
Deutlich verbessern würde sich die Personalsituation, wenn die Verpflichtung der US-Boys Douglas Sowiero und Danny Newmann endgültig unter Dach und Fach wäre. Daran wird weiterhin gearbeitet. So werden die beiden US-Boys zum Auftakt allenfalls Zuschauer sein.
Oberliga Damen: Telekom Post SV - 1. VV Holzwickede. Die gute Vorbereitungsphase mit den Partien gegen die Oberligisten TSV Berge, VC Schwerte II und VV Holzwickede hat bei Trainer Jörg Borgstädt Optimismus ausgelöst, was die kommenden Saison betrifft. »Unser Ziel muss es sein, uns eher als in der vergangenen Spielzeit von den gefährdeten Plätzen abzusetzen«, lautet deshalb auch das Ziel vom Mann auf der Kommandobrücke.
Die drei Neuzugänge, Zuspielerin Jessica Meyer und das Angriffsduo Vanessa Stahl und Birte Krieger, sollten dabei mithelfen, um das Ziel zu realisieren. Während Meyer und Stahl bereits seit Wochen als Neuzugänge feststanden, stieß Krieger erst vor kurzem zum Telekom-Team. »Sie wird uns aus formellen Gründen am ersten Spieltag fehlen. Dann aber sollte sie mit ihrer Abschlaghöhe und ihrer Schlaghärte auf der Position drei ein Gewinn für uns sein«, ist Borgstädt auch mit dem jüngsten personellen Zuwachs sehr zufrieden. Die »Neuen« müssen den Abgang von Julia Steffen (Niedersachsen) und Sina Thomaschky (Detmolder TV) kompensieren. Wegen einer Verletzung muss Esther Olliges kürzer treten.
»Zu den Favoriten in unserer Liga zählen für mich der USC Münster III, der ASV Senden und der Regionalligaabsteiger TV Werne«, glaubt Jörg Borgstädt, der besonders die Vergleiche mit den Aufsteigern SSG Olpe und MTV Hausberge als interessant bezeichnet.
Herren-Verbandsliga: USC Münster - Telekom Post SV II. Der Oberligaabstieg ist kein Thema mehr. Mit einem großen Kader, der aus Routiniers und Youngstern besteht, und mit viel Zuversicht geht die Reserve in die neue Spielzeit. »In der Oberliga gab es für uns nur einige Erfolgserlebnisse. Dies wollen wir nun in der Verbandsliga wieder nachholen«, erklärt Mittelblocker Guido Nehring.
Im Kader tauchen mit den Nachwuchsspielern Henning Barton, Marius Herbst und Bastian Junker drei Eigengewächse auf. Ferner sind zudem Gabriel Schmidt - er spielte bis dato in der Landesligamannschaft des Telekom Post SV - und der fast 34-jährige Routinier Stefan Pfaff neu. Der Außenangreifer kam vom niedersächsischen Regionalligisten Groß-Ellerhausen nach Bielefeld. Dafür verließen Trainer Peter Scheffler und die Spieler Sebastian Obst und Holger Bekel den Klub.
Trotz des großen Kaders will sich der Mannschaftsverantwortliche Jens Pelser, der zusammen mit Dominique Rzeha das Zuspielerduo bildet, nicht auf eine genaue Zielsetzung festlegen. »Nach den Erfahrungen der letzten Saison, als wir trotz eines anfänglich großen Kaders immer wieder personelle Probleme hatten, fällt es schwer zu sagen, dass wir einen Spitzenplatz belegen wollen«, lässt Pelser bei seinem Ausblick die Vergangenheit nicht außer Acht.
Auf den Vorbereitungsturnieren waren Leistungsschwankungen wie bei der Ersten zu beobachten. Doch die gezeigten Leistungen lassen vermuten, dass die »Zwote« sich vor keinem Verbandsligisten verstecken muss. Nach dem Auswärtsspiel am Samstag beim USC Münster in der Sporthalle am Berg Fiedel ist vielleicht schon eine konkretere Prognose möglich.

Artikel vom 17.09.2005