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Ministerpräsident hält
am Airport Calden fest

Kritik aus Ostwestfalen-Lippe zurückgewiesen


Von Karl Pickhardt
Paderborn/Wiesbaden (WB). Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hält am umstrittenen Neubau des Flughafens in Kassel-Calden (155 Millionen Euro) fest. Die beiden benachbarten Flughäfen Paderborn und Kassel-Calden könnten auch in Zukunft gemeinsam bestehen. Der Luftverkehr biete ausreichend Wachstumspotenzial.
In einem Schreiben an den Detmolder Regionalrats-Vorsitzenden Wolfgang Aßbrock verteidigt Koch den Neubau des Flughafens in Nordhessen als Lückenschluss in der Infrastruktur des Oberzentrums Kassel. Aßbrock hatte die räumliche Nähe zum Paderborner Flughafen (etwa 70 Kilometer) kritisiert. »Teilweise weisen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen geringere Entfernungen untereinander auf als Kassel und Paderborn, ohne dass dies bisher problematisiert worden wäre«, weist Koch die Kritik aus Ostwestfalen-Lippe am Konkurrenzflughafen zurück. Nordhessen werde mit einem Flughafen aufgewertet: Dies sei Voraussetzung für dringend benötigte Arbeitsplätze.
Ein Verzicht auf einen neuen Flughafen in Calden biete Ostwestfalen-Lippe Vorteile, da der Paderborner Flughafen dann Wachstumspotenziale von Nordhessen schöpfen könne. Koch: »Die bei einem Ausbauverzicht in Nordhessen fehlende Wirtschaftskraft auszugleichen, wäre dann allerdings weiterhin Aufgabe des Landes Hessen«.
Der Paderborner Landrat Manfred Müller (CDU) hat inzwischen erneut Hessen angeboten, als Gesellschafter in den OWL-Airport einzusteigen und im Gegenzug auf einen Flughafen in Kassel-Calden zu verzichten.

Artikel vom 17.09.2005