Bundesversicherungsamt kritisiert fünf Betriebskrankenkassen in OWL
Von Ernst-Wilhelm Pape Bielefeld (WB). Fünf Betriebskrankenkassen (BKK) aus Ostwestfalen-Lippe müssen ihr Pilotprojekt »Zahnbehandlung exclusiv« nachbessern.
Eine Überprüfung des Landes- und Bundesversicherungsamtes hat ergeben, dass der Vertrag, den die Kassen mit mehr als 100 Zahnärzten in Westfalen-Lippe und Niedersachsen geschlossen hat, nicht dem geltenden Recht entspricht. Durch den Vertrag werde die Qualität der Versorgung der Versicherten nicht verbessert. Die Zahnärzte und die fünf Betriebskrankenkassen Melitta plus (Minden), Diakonie (Bielefeld), Bertelsmann (Gütersloh), Herford Minden Ravensberg (Herford) und OWL/Drabert-Direkt (Minden) bieten derzeit Zusatzleistungen wie eine professionelle Zahnreinigung bei der zahnärztlichen Behandlung an, die den Patienten nichts kosten. Auch eine Befreiung von der Praxisgebühr ist möglich. Das Modell soll aus einem Topf finanziert werden, der für sogenannte »Integrierte Versorgungsmodelle« bereitsteht. Auch die Ersatzkassenverbänden in Westfalen-Lippe bemängelten, dass der Vertrag lediglich die Erinnerung an Kontrolluntersuchungen, Vorsorgemaßnahmen und Behandlungen, die keine gesetzlichen Leistungen seien und von den Krankenkassen nicht gezahlt werden dürfen, beinhalte. Nach Angaben der Ersatzkassen würden die Versicherten mit scheinbar kostenlosen Behandlungen von den Betriebskrankenkassen geködert. Ein derartiger Pseudo-Wettbewerb sei unlauter und schade dem Gesundheitssystem insgesamt. Wolfgang Diembeck, Geschäftsführer der BKK-Arbeitsgemeinschaft in OWL, betonte hingegen, dass das Modellprojekt die Zahngesundheit fördere. Der Vertrag werde jetzt nachgebessert und in Zukunft vermutlich nicht mehr in vollem Umfang und allen Patienten angeboten. Bis zur Nachbesserung werde die »Zahnbehandlung exclusiv« weitergeführt. www.zahnbehandlung-exclusiv.de www.vdak-aev.de
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