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Rohe Eier im Shuttle landen sicher auf der Erde

Erfinder-Wettbewerb mit selbstgebastelten Raumfähren: Sieger-Trio kommt aus Lage

Von Moritz Winde (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). 38 Raumfähren mussten am Freitag den Härtetest beim Eier-Shuttle-Wettbewerb im Werre-Park in Bad Oeynhausen bestehen. Sieger wurden drei Schüler aus Lage. Ihr selbst gebasteltes Raumschiff hielt den Widrigkeiten des Fluges stand.

Der vom Verband Deutscher Ingenieure und vom WESTFALEN-BLATT veranstaltete Wettbewerb war ein Riesen-Spektakel. Die 38 gebauten Raumfähren flogen durch die Luft - und ihre Passagiere, zwei rohe Eier, durften nicht kaputt gehen. Dabei behielt Professor Dr. Christian Schröder (Fachhochschule Bielefeld) Recht: Bereits im Vorfeld prophezeite der Mathematiker jede Menge Rührei.
»Eine gute Dämpfung ist entscheidend«, sagte Berthold Schröder, Leiter der Bezirksgruppe des VDI Espelkamp/Minden-Lübbecke, der gemeinsam mit einer Fach-Jury die Flugkünste der Düsenjets, Untertassen und Phantasiebauten beurteilte. Ziel war, nicht nur die beiden Astronauten unbeschadet zu landen, sondern außerdem so schnell wie möglich sicheren Boden zu erreichen. Die 38 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet verfolgten mit großer Spannung die Flug-Show ihrer aus Papier, Karton und Kunststoff bestehenden, 500 Gramm schweren Konstruktionen.
»Ich kann unseren Sieg nicht fassen. Die Mühen haben sich wirklich gelohnt«, freute sich Rafael Hoffmann. Gemeinsam mit Niklas Ernst und Willi Rudjuk von der Freiligrath-Realschule in Lage entwickelte der 15-Jährige im Physikunterricht ein Eier-Shuttle, das die Juroren überzeugte. »Die Jungs haben sich viele Gedanken gemacht. Gute Arbeit!«, lobte Berthold Schröder die drei Nachwuchs-Ingenieure, die in den drei Bewertungskriterien die volle Punktzahl erreichten. Die schwarze Raumfähre, die die drei Flug-Meter in 515 Millisekunden zurücklegte, wurde überwiegend aus dem Rumpf einer Plastikflasche sowie einer Menge an Schaumstoff angefertigt. Kim Brinkmann, Angelik Werner, Nanci Völtzke, Patricia Beyer und Kelly Burtzlaff (Hauptschule Minden-Dankersen) sowie Sebastian Kottmeier, Lukas Bogunovic und Sebastian Reimann (Studenten aus Bad Oeynhausen) landeten auf den Plätzen zwei und drei. Alle Teilnehmer erhielten Gutscheine und Bücher vom WESTFALEN-BLATT.

Artikel vom 17.09.2005