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Ein »Filetstück« darf in
keiner Planung fehlen

Wandergruppe im Alpenverein besteht seit 75 Jahren

Bielefeld (-er). Sie sind im Teutoburger Wald ebenso zu Hause wie in den Südtiroler Alpen, erkunden das Lipperland und die Lüneburger Heide am liebsten zu Fuß. Und wenn die Wandergruppe des Bielefelder jetzt am Samstag zur Jubiläumswanderung aufbricht, ist sie auf der Route der ersten Tour vor 75 Jahren unterwegs.

Die Sektion Bielefeld im Deutschen Alpenverein bestand schon seit 37 Jahren, als im Rahmen der Hauptversammlung der Antrag gestellt wurde, wieder regelmäßig Wanderungen anzubieten. Und so gilt der Januar 1930 als die Geburtsstunde der Wandergruppe, die heute als eine der sehr aktiven im Verein gilt. 22 bis 24 Touren absolvieren ihre Mitglieder pro Jahr bei jedem Wetter, bestens geleitet von den 20 Wanderführern, die die Vorschläge und Pläne der Wanderwarte Rosel Kirchhoff und Manfred Maier umsetzen.
Am Samstag wollen die Aktiven die 20 Kilometer lange Strecke zurücklegen, die vor 75 Jahren unter Führung von Vorstandsmitglied Heinrich Adrian erwandert wurde. Von Wellentrup (ehemals Helpup), über Lage-Hörste (am Freibad wird gefrühstückt) und über den »Kleinen Ehberg« geht zu den Rethlager Quellen. Dann durch die Dörenschlucht, ein Stück über den Augustdorfer Truppenübungsplatz mit einer Mittagsrast zur Friedenseiche, dann nach Schlingen und unterhalb des Hermannsdenkmals vorbei in die Stadt Detmold, wo ein gemütlicher Ausklang in einer Brauereigaststätte geplant ist.
Weil die Gruppe - Manfred Maier rechnet mit 40 Teilnehmern - während der Tour einen Bus zur Verfügung hat, können die wandernden Naturfreunde die schönsten Teilstrecken auswählen und die langweilige Straßenstücke einfach fahren.
Eine gute Planung sei wichtig betont Manfred Maier - nicht nur, was den Zeitrahmen betrifft. »Das Filetstück sollte zum Schluss kommen«, verrät er eine gute »Wanderstrategie«, und die Idylle im Wechsel mit rauer Landschaft wissen die Wanderer ebenfalls zu schätzen. Wenn die »alten Hasen« dann noch anerkennend sagen, »hier bin ich noch nicht gelaufen«, dann ist das die schönste Bestätigung für die Organisatoren.
Dank der regelmäßig geführten Jahresprotokolle können Rosel Kirchhoff und Manfred Maier heute noch nachvollziehen, welche Flecken und Landschaften im Laufe der Jahrzehnte schon erkundet wurden. Und sie nutzen diesen Wissensschatz, um reizvolle Routen für Anregungen zu nutzen. Auch wenn es nach Südtirol geht (des beständigen Wetters wegen), sind natürlich die Touren vorab auf Wandertauglichkeit überprüft. So laufen jetzt schon die Vorbereitungen für die Wanderwoche an der Texel-Gruppe im Sommer 2006.

Artikel vom 17.09.2005