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Das »Dorf mit
Zukunft« muss
improvisieren

Kommission gestern in Dornberg

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Niederdornberg-Deppendorf/Schröttinghausen (WB). Erst war keine Zeit mehr, den Freibadrasen zu mähen. Dann fing es an, in Strömen zu regnen. Und schließlich fiel auch noch die Musik zum Jazztanz in der Schulturnhalle aus. Ob Niederdornberg-Deppendorf und Schröttinghausen das »Dorf mit Zukunft« wird?

»Das ist schon ganz interessant«, meinte Heribert Kaminski, Vorsitzender der Bewertungskommission, die gestern Nachmittag in einem 90-minütigen Besichtigungsmarathon versuchte, sich ein Bild vom Leben in den drei Bielefelder wie Dornberger Ortsteilen zu machen. Die Delegation um den 54-jährigen Diplomagraringenieur zählte sieben Köpfe. Die Besucher waren in Eile und kamen bereits verspätet im Schröttinghauser Freibad an, als Ruth Bartsch und Waltraud Lehwalder, beide über 70, noch ihre Runden im 20,7 Grad Celsius warmen Wasser drehten.
Wilhelm Bensiek und weitere Mitglieder des Fördervereins erwarteten die Vertreter der Industrie- und Handelskammer (IHK), des Kreises Gütersloh, der Flora Westfalica, der Landfrauen, der Stadt Bielefeld sowie des Amtes für Agrarordnung bereits sehnsüchtig und informierten im Eiltempo über das Bad mit Photovoltaikanlage. »Birgit Büker ist nicht nur unsere Schwimmeisterin, sondern zugleich Bad-Mutter und Sozialtante«, betonte Angelika Wilmsmeier, FDP-Mitglied der Dornberger Bezirksvertretung. Fand Heribert Kanschik: »Bei Ihnen gibt's ja interessante Jobs.«
Dann ging's auch schon weiter in die Turnhalle der Grundschule. Mitglieder des Initiativkreises zum Erhalt der alten Volksschule Deppendorf schirmten die Besucher vor unliebsamen Fragestellern ab, konnten aber auch nicht verhindern, dass der Jazz-Dance-Gruppe »Diversity« just in dem Moment die Musik ausging, als sie »Romeo und Julia« zum Besten geben sollten. »Wir wollen uns natürlich nicht blamieren«, hatte Gruppenleiterin Kerstin Hoppenstedt (28) zuvor noch betont. So lieferte der Gettoblaster schließlich den, wenn auch nicht so fulminanten, Sound zu »Moving« von »Secret Garden«.
Mühle, Kirche, Gerätehaus - auch diese Stationen wurden im Laufschritt genommen, ehe es im alten Deppendorfer Schulgebäude noch einmal zur Sache ging und kräftig die Werbetrommel für den Sieg beim Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« gerührt wurde. Am Mittwoch, 28. September, 18 Uhr, wird im Gütersloher Haus Spexard bekannt gegeben, wer am Landesentscheid teilnehmen darf. Bielefeld hat mit Eckardtsheim ein zweites Eisen im Feuer.

Artikel vom 16.09.2005