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Neues Becken,
Thalasso und
Aktionswoche

»Ishara«: Zwei Millionen Besucher

Von Burgit Hörttrich
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Das Sport- und Erlebnisbad »Ishara« feiert mit einer Aktionswoche sein fünfjähriges Bestehen. Im Dezember wird der zweimillionste Badegast erwartet - bis Ende August wurden 1,86 Millionen Besuche gezählt. In Angriff genommen: neue Investitionen.

Das Bad, so erinnert Hans-Werner Bruns, Geschäftsführer der Bielefelder Bäder und Freizeiteinrichtungen GmbH (BBF), sei entstanden, als man vor der Frage stand, dass Kesselbrinkbad aufwändig zu sanieren, oder gleich einen Neubau zu errichten. man habe sich für den Neubau entschieden - auch, so Bruns, um ein erstes Projekt als Anschub für die Entwicklung des Neuen Bahnhofsviertels zu haben. Als das »Ishara« am 15. September 2000 eröffnet wurde, hatte es 22 Millionen Euro gekostet und man kalkulierte mit einer Besucherzahl von 385 000 Badegästen pro Jahr. Im ersten vollen Betriebszahl 2001 wurde diese Zahl bei weitem nicht erreicht. Bruns räumt ein: »Es gab Anlaufschwierigkeiten und wir haben auch Fehler gemacht.« Einer der Fehler sei die zunächst unübersichtliche Preispolitik gewesen. Bruns: »Das war schwer verständlich, weil wir es jedem Recht machen wollten.« Inzwischen seien die »Kinderkrankheiten« beseitigt und pro Jahr kämen 400 000 Badegäste, 75 000 würden allein im Saunabereich gezählt.
Das »Ishara« setze auf Aktivangebote, so Bad-Manager Tom Hansman: »Damit haben wir uns ein eigenes Profil geschaffen.« Besonders gefragt ist die Wassergymnastik. Dem trage das »Ishara« jetzt Rechnung: mit einem neuen 100-Quadratmeter-Becken, das an Stelle eines ehemaligen Hofes in einem Wintergarten gebaut wird und im November fertig sein soll. Hansman: »Sprudeldüsen und Beschallung inklusive.« Kurz vor Vertragsabschluss: die Einrichtung eines kleinen Thalasso-Zentrums mit Meerwasser-/Meersalz-Behandlungen, gedacht unter anderem zur Entspannung, zur Stärkung des Immunsystems - und für einen reinen Teint. Hans-Werner Bruns: »Unsere Gäste können im Ishara einen Tag Urlaub erleben.«
Der Kostendeckungsgrad des Sport- und Erlebnisbades liege (bei den Betriebskosten) bei 85 Prozent - Ziel seien »mindestens 95 Prozent«. Bruns betont, kein Bad in Deutschland schreibe »schwarze Zahlen«, der Kostendeckungsgrad liege durchschnittlich bei 70 Prozent: »Da sind wir besser.«
Stolz ist er, dass heute mehr Schulklassen und Vereine die BBF-Hallenbäder »Ishara«, »Aquawede«, Familienbad Heepen und Sennestadt (nur für Schule/Vereine geöffnet) besuchen als früher alle Bielefelder Hallenbäder zusammen. Daran sehe man, wie schlecht die Bäder ausgelastet gewesen seien. Inzwischen existieren die Hallenbäder Brake, Gadderbaum, Senne und das Tragluftbad Jöllenbeck nicht mehr.
Trotz fünf Jahre »Ishara« - mitunter kommen Bruns und Hansman immer noch ins Grübeln. Zum Beispiel bei der Besichtigung der Fundsachen. Dass Handtücher, Bademäntel, Schals, Handys, Schirme liegen bleiben, sei normal, warum aber immer wieder einzelne Schuhe vergessen werden, mache nachdenklich. Bruns: »Gehen die Besitzer denn mit nur einem Schuh nach Hause und merken das nicht?« Nie abgeholt: ein Glasauge und ein voll funktionsfähiges Gebiss.

Artikel vom 16.09.2005