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Bei der Bundestagswahl an diesem Sonntag scheint sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen abzuzeichnen. Auch in den letzten Meinungsumfragen lagen Union und FDP annähernd gleichauf mit SPD, Grünen und der neuen Linkspartei/PDS.
Bielefeld (WB). Deutschland hat am Sonntag die Wahl. Ob es am Wahlabend jedoch schon einen Sieger geben wird, ist noch fraglich. Nach den jüngsten Prognosen scheint es nicht ausgeschlossen, dass die Mehrheitsverhältnisse im neuen Bundestag erst nach der Nachwahl in Dresden am 2. Oktober endgültig feststehen werden.
61,9 Millionen Bundesbürger sind zur Wahl aufgerufen, nahezu 500 000 mehr als 2002. Der Wahlkreis Dresden I, in dem wegen des Todes der NPD-Direktkandidatin erst in zwei Wochen gewählt wird, zählt 219 000 stimmberechtigte Bürger.
Nach einer am Freitag abgeschlossenen Forsa-Umfrage unter mehr als 2000 Bundesbürgern waren etwa ein Viertel der wahlberechtigten Männer und Frauen noch unentschlossen, ob sie am Sonntag überhaupt zu Wahl gehen oder welcher Partei sie ihre Stimme geben wollen.
In den Wahlkreisen Bielefeld, Minden-Lübbecke I, Herford/Minden-Lübbecke II und Lippe I errang die SPD bei der Bundestagswahl 2002 die Mehrheit der Zweitstimmen. In den Wahlkreisen Gütersloh, Höxter-Lippe II und Paderborn erhielt die CDU die meisten Zweitstimmen. Die Zweitstimme, die auf dem Wahlschein in der rechten Spalte angekreuzt wird, entscheidet über die Sitzverteilung im Bundestag und ist damit maßgeblich für das Kräfteverhältnis der Parteien. Die Erststimme auf der linken Seite des Wahlscheins entscheidet, welcher Kandidat aus dem jeweiligen Wahlkreis direkt in den Bundestag einzieht.
Die vorgezogene Neuwahl ein Jahr vor Ablauf der regulären Wahlperiode hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder nach dem Verlust der SPD-Regierungsmehrheit in Nordrhein-Westfalen herbeigeführt. Nach der am 1. Juli absichtlich verlorenen Vertrauensfrage des Kanzlers hatte Bundespräsident Horst Köhler die Auflösung des Bundestages beschlossen und die Neuwahl angesetzt. Dieses Verfahren war auch vom Bundesverfassungsgericht gebilligt worden. Wahl-Sonderseiten

Artikel vom 17.09.2005