New York (dpa). Die umsatzmäßig dritt- und viertgrößten US- Fluggesellschaften Delta Air Lines und Northwest Airlines haben am Mittwochabend nach jahrelangen Milliardenverlusten Insolvenzverfahren bei einem Gericht in New York beantragt. Beide werden weiter fliegen und versuchen, während des Verfahrens bessere Konditionen von den Flugzeugleasing-Firmen zu erhalten sowie im großen Stil Schulden loszuwerden und ihre Streckennetze und Flugzeugflotten neu aufzustellen. Sie verlangen von ihren Mitarbeitern weitere Milliardenkonzessionen. Die Gesellschaften wollen sich so unter Gerichtsaufsicht sanieren, um so gestärkt aus den Insolvenzverfahren herauszukommen. Delta und Northwest beantragten ihre Insolvenzverfahren im Rahmen des Kapitel Elf des US-Insolvenzrechts. Dies erlaubt es überlebensfähigen Unternehmen, unter gerichtlicher Aufsicht weiter zu operieren und eine Sanierung zu versuchen. Jetzt befinden sich vier der sieben größten US-Fluggesellschaften beim Insolvenzrichter: United Airlines, die amerikanische Nummer zwei, bereits seit Dezember 2002. Die US Airways, die sechstgrößte US-Fluggesellschaft, beendet gerade ihr zweites Insolvenzverfahren. Delta und Northwest wurden Opfer einer starken Konkurrenz von flexibleren und kostengünstiger operierenden Billig-Fluglinien wie Southwest Airlines und JetBlue. Astronomische Flugbenzinpreise, die nach Hurrikan »Katrina« weiter in die Höhe geschossen waren, trugen ebenso wie drückende Milliarden-Schuldenberge und höhere Tarifkosten als bei anderen Airlines zu den Insolvenzentscheidungen bei. Unter den US-Branchenführern befinden sich nur die weltgrößte Fluggesellschaft American Airlines und die amerikanische Nummer fünf, die Continental Airlines, in halbwegs guter Verfassung.
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