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Anklage: 29 Patienten getötet


Kempten (dpa). Nach Aufdeckung der laut Polizei bislang größten Tötungsserie in Deutschland hat die Staatsanwaltschaft Kempten gestern einen Krankenpfleger aus Sonthofen angeklagt. Er soll 29 Patienten getötet haben. In 16 Fällen handele es sich um Mord aus niedrigen Beweggründen. In 13 Fällen komme zusätzlich das Tatmerkmal der Heimtücke hinzu. Der 26-Jährige, der unter anderem vom Bielefelder Anwalt Knut Recksiek verteidigt wird, soll die Patienten mit einem Medikamentencocktail umgebracht haben. Als Motiv hatte er angegeben, er habe die schwer kranken Menschen von ihrem Leid erlösen wollen. Der Prozess soll 2006 beginnen. Neben den 16 Morden werden dem Pfleger zwölf Totschlags-Fälle, ein versuchter Totschlag, eine Tötung auf Verlangen, gefährliche Körperverletzung und Diebstähle zur Last gelegt.

Artikel vom 16.09.2005