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Wirbel um Gabriels Nazi-Vergleich


Hannover (dpa). Zwei Tage vor der Bundestagswahl hat ein Nazi-Vergleich des früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel (SPD) im Landtag in Hannover für Aufregung gesorgt. Anlass war eine Debatte, in der Abgeordnete der CDU einen SPD-Redner längere Zeit mit Zwischenrufen provoziert hatten. Gabriel sagte dazu am Freitag in einem vertraulichen Gespräch: »So etwas haben bisher in Deutschland nur Nazis gemacht. Die fangen schon mit dem Krawall an, bevor angefangen wird zu reden.«
Die niedersächsische CDU forderte Gabriel daraufhin auf, von seiner Bundestags-Kandidatur zurückzutreten. »Mit seinem unsäglichen Vergleich hat sich Gabriel für Zukunftsaufgaben in der bundesdeutschen Sozialdemokratie ein für alle Mal disqualifiziert«, sagte ein CDU-Sprecher. Gabriel betonte später, er habe nicht die CDU mit Nazis verglichen, sondern nur die Art und Weise, mit der der SPD-Abgeordnete am Reden gehindert worden sei. Er stehe zu jedem Wort, das er gesagt habe. Er sagte weiter: »Ich werde niemals ihre Partei und auch sonst keine demokratische Partei weder inhaltlich noch mit den. Methoden der Nazis vergleichen.«

Artikel vom 17.09.2005