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100-mal »Brackweder Malquintett«

Fünf Künstlerinnen »um die 70« stellen ihre Werke im Rathauspavillon aus

Brackwede (mp). Die Kreativsaison im Brackweder Rathauspavillon beginnt: Bis Juni 2006 werden sich dort wieder heimische Künstler in monatlich wechselnden Ausstellungen präsentieren. Den Anfang macht am Sonntag, 18. September, das »Brackweder Malquintett«.

Helga Finck, Dorothea Guckel, Marianne Karow, Ellen Menze und Edith Schaede sind fünf Bielefelder Frauen »um die 70«, die beschlossen haben, ihrer Phantasie und Fingerfertigkeit auch im Alter freien Lauf zu lassen. Alle haben bereits etliche Ausstellungen »auf dem Buckel«, sind also schon lange keine blutigen Anfänger mehr. Und das verdeutlichen die mehr als 100 käuflichen Exponate, die bis zum 16. Oktober im Pavillon zu sehen sind, sehr eindringlich.
Über Malkurse und Seminare hatten sich die engagierten Damen vor zehn Jahren kennengelernt. Aus dem gemeinsamen Hobby wurde ein regelmäßiger Monatstreff, bei dem sie in privater Umgebung nicht nur zusammen malen, sondern auch über Techniken, Stile und Materialien diskutieren. »Außerdem lachen wir viel«, sagt Ellen Menze. »Und manchmal trinken wir auch ein Gläschen Rotwein...«
In entspannter Atmosphäre entstehen dann sehr unterschiedliche Werke in Acryl, Öl oder auch Aquarelle. Manche Bilder sind abstrakt, andere sehr gegenständlich. »Wir malen aber nicht nur mit dem Pinsel«, erklärt Marianne Karow, eine pensionierte Lehrerin. »Gerne bedienen wir uns im Baumarkt, verwenden Rollen, Spachtel, oder Gabeln und Kämme. Das Experimentieren und Einarbeiten verschiedenster Materialien steht bei mir persönlich immer im Vordergrund.«
»Von der Bewerbungsmappe der fünf Damen waren wir derart angetan, dass wir sofort dachten: "Jawohl, die wollen wir haben!"«, betont stellvertretender Bezirksamtsleiter Jens Bartsch, der die Ausstellungsfläche Rathauspavillon achtmal im Jahr zwischen September und Juni immer wieder neu vergibt. Dass die Frauen »Brackweder Malquintett« heißen, obwohl sie nicht alle aus Brackwede stammen, hängt mit dem guten Kontakt zum örtlichen Heimatpfleger Rolf Künnemeyer zusammen. Man half sich schon mehrfach gegenseitig bei der Realisierung von Ausstellungen.
Die Bilderschau der fünf Künstlerinnen wird am 18. September um 11.15 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Einführende Worte sprechen Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz und Dr. Volker Meyer-Guckel, der Sohn einer der Künstlerinnen. Der befreundete Pianist Hartmut Kaiser begleitet die Veranstaltung auf dem Flügel. »Erst wählen gehen und dann unsere Bilder angucken«, schlägt Helga Finck für den Wahlsonntag vor.
In den folgenden vier Wochen sind die Kunstwerke jeweils wochentags von 16 bis 19 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Mittwochs und Sonntags will immer eine der Künstlerinnen für Fragen und Informationen anwesend sein. Verkaufte Exponate bleiben bis zum Ende der Ausstellung hängen.

Artikel vom 15.09.2005