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Atomstreit mit Iran

Teheran spielt auf Zeit


Wie aus Teheran verlautet, zieht die iranische Führung jetzt einen neuen Vorschlag aus der Tasche, um weiter Zeit im Streit um ihr umstrittenes Atomprogramm zu gewinnen.
Die Internationale Atomenergie-Organisation IAEO und die bisherigen Verhandlungspartner Deutschland, Frankreich und Großbritannien sollen gezwungen werden, den neuen Vorschlag einer internationalen Zusammenarbeit beim Aufbau der iranischen Atomtechnik sorgfältig zu prüfen. Damit will die iranische Führung den Verdacht ausräumen, dass im Land am Bau einer Atombombe gearbeitet werde.
Teheran darf sich bei seinem Vorgehen auch sicher sein, dass selbst dann, wenn der Fall Iran doch noch vor dem UN-Sicherheitsrat landen sollte, mindestens China und Russland kein großes Interesse an einer öffentlichen Verurteilung der iranischen Pläne haben. Russland macht Atomgeschäfte mit dem Iran. Die Chinesen sind in Zeiten wachsenden Ölbedarfs auf Lieferungen aus dem Iran angewiesen.
Gelöst werden kann das Problem nur durch eine Übereinkunft, die sicherstellt, dass die Iraner unter Aufsicht der IAEO Atomenergie zivil nutzen können. Bis dahin wird noch lange gepokert werden. Friedhelm Peiter

Artikel vom 17.09.2005