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Ein Menü »Gegen Alle Regeln«

Fünf pfiffige Nachwuchsköche servieren im »Milser Krug« Überraschendes

Von Matthias Meyer zur Heyde und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Am Abend des 19. Oktobers können Sie irgendwelche Fertiggerichte in die Mikrowelle kloppen. Sie können aber auch im »Milser Krug« dinieren wie nie zuvor in Ihrem Leben. Gekocht wird GAR: Gegen Alle Regeln.

Hoffen Sie nicht auf Teller, denn das Sechs-Gänge-Menü wird Ihnen witziger serviert, origineller. Und erwarten Sie beim Blick in die Karte nichts Profanes. Wahrscheinlich aber werden Sie beim Blick auf die Karte ohnehin erst einmal grübeln, was Sie da lesen: »Wir haben uns bei jedem Gang etwas gedacht, und wir möchten auch unsere Gäste zum Nachdenken über die zu erwartenden Genüsse animieren«, sagt Jonas Paulus, einer der Gastgeber.
Voilà, der »GAR«-Club, fünf angehende Köche im dritten Lehrjahr, die abseits starrer Regeln ihre Kreativität ausleben: Michael Blume (26) ist wie auch Jonas Paulus (22) im »Milser Krug« beschäftigt - dessen Chef Bert Stürmer hatte die Idee. Drei Klassenkameraden aus der Berufsschule waren sofort Feuer und Flamme: Andreas Evert (19) vom Hotel »Mercure« am Waldhof, Marc Laukemper (18) von »Pütts Gasthaus« in Langenberg und Felix Schröder (19) vom Hotel »Klosterpforte« in Marienfeld.
Für Schröder muss nach einem Fahrradunfall eventuell ein Ersatzmann an den Herd, aber das muntere Kleeblatt, das sich sogar ein selbstentworfenes Logo in die Kochjacken sticken ließ, ist zuversichtlich: »Üben, üben, üben, dann kriegen wir das hin«, versichert Evert, der - vielleicht - für den Fisch zuständig sein wird. Kein Koch-Azubi wurde je härter gefordert: Am 18. Oktober verwöhnen die fünf 64 Verwandte, Freunde und Lehrer, und einen Tag später wiederholen sie die Aktion für 64 angemeldete Gäste.
Ähnlich optimistisch wie an die Gestaltung des Abends gehen die fünf an ihre Zukunft heran: »Ein guter Koch reist erst einmal durch die Welt - ich gehe wohl zunächst in die Schweiz«, kündigt Evert an.
Letzte Chance also: Anmeldung unter 1 36 33-0; 34 Plätze in der Gaststätte an der Herforder Straße 534 sind bereits gebucht! Für 35 Euro gibt's nicht nur exquisite Speisen, sondern zu jedem Gang auch die passende Musik. Und wenn die Gastgeber einen Wunsch äußern dürften, dann würden sie pünktliches Erscheinen um 19 Uhr wählen. »Nichts ist schlimmer, als wenn das Essen auf den Punkt zubereitet, der Gast aber nicht da ist«, meint Blume.

Artikel vom 15.09.2005