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Der Maybach lässt grüßen
Schon gefahren: Neue S-Klasse von Mercedes kommt dieses Wochenende
Wer in Kleidungsstücken nach dem »S« sucht, der hält Ausschau nach der kleinen Größe. Bei Mercedes hat das »S« eine andere Bedeutung.
»S« steht hier für Spitzentechnik, superleise, saalartige Platzverhältnisse, souveränes Fahrverhalten, oder auch satte Leistungsentfaltung. Irgendwie hat die neue S-Klasse, die an diesem Samstag auf den Markt kommt, einiges vom großen Maybach-Bruder - optisch, räumlich und technisch. Beim Blick aufs Hinterteil sind eine Reihe ähnlicher Designlinien zu erkennen. Die sanften Rundungen, die weich und dennoch markant gezeichneten Linien zwischen den Heckleuchten, die muskulösen Radhäuser, aber auch die gestreckte Dachform sind äußerliche Erkennungszeichen des neuen Modells, die der Luxuslimousine bestens zu Gesicht stehen.
Im Vergleich zum Vorgänger ist der große Sternenträger in allen Bereichen gewachsen. So misst der Wagen jetzt 5,08 Meter in der Länge (plus 33 Millimeter/Langversion 5,21 Meter) und ist um 16 Millimeter breiter (1,87 Meter) geworden. Der schon bislang riesige Innenraum bietet noch mehr Platz und damit noch mehr Reisekomfort. Maybach lässt grüßen.
Ein deutliches Plus sind in dieser Hinsicht auch die neu entwickelten Sitze. So können die vorderen »Zwölf-Wege-Sessel« elektrisch perfekt auf die persönlichen Bedürfnisse eingestellt werden. Komfortsitze mit Heizung und Belüftung oder auch fahrdynamische Multikontursitze (reagieren aktiv bei Kurvenfahrten und geben allerbesten Seitenhalt) sind allerdings aufpreispflichtig.
Deutlich moderner und frischer geworden ist der Armaturenträger. Besonders auffällig und außergewöhnlich ist dabei der Tacho. Der Zeiger für die Anzeige der Geschwindigkeit wird in das Rundinstrument projiziert. Das erzeugt eine ungewöhnliche Klarheit. Neu bei Mercedes ist ein Bedienkonzept (bei Audi und BMW schon länger im Einsatz), das wirklich leicht zu begreifen ist: Radio, CD, Klima, Telefon, Bordcomputer oder auch Navigation (Aufpreis) sind darüber zu steuern.
Wenn's ums Steuern geht, kann die S-Klasse überhaupt jede Menge Pluspunkte sammeln, wie erste Testkilometer eindrucksvoll unter Beweis stellten. Es ist schon unglaublich, wie dieses »Dickschiff« selbst bei hohem Tempo um die Ecken flitzt. Der Wagen liegt bestens in der Hand. Mit verblüffender Handlichkeit meistert der »Riese« auch das Verkehrsgewühl. Auf der Reise über Land oder auf der Autobahn gleitet der serienmäßig mit Luftfederung ausgestattete Wagen überaus komfortabel dahin. Wind- oder Motorgeräusche bleiben fast gänzlich draußen.
Unter der Haube des gefahrenen S 500 (89 668 Euro) sorgt der komplett neu entwickelte Achtzylinder mit 5,5 Litern Hubraum und 388 PS (285 kW) für kraftvollen Vortrieb. Schon beim kleinsten Druck aufs Gaspedal geht's mit Vehemenz voran. 5,4 Sekunden dauert der Sprint von Null auf 100. Auch danach gönnt sich der Motor keine Atempause und erreicht leichtfüßig Bereiche jenseits der 200er-Marke. Für die Kraftübertragung sorgt serienmäßig die Siebengang-Automatik 7G-Tronic.
Als zweites Aggregat bietet Mercedes zur Markteinführung den 271 PS (200 kW) starken S 350 (70 760 Euro) an. Im ersten Quartal 2006 folgen der S 320 CDI (V6-Diesel mit 235 PS/173 kW) und der Zwölfzylinder im S 600 (517 PS/380 kW).
Alle Modelle sind mit langem Radstand und Extraausstattungen wie beispielsweise einem radargesteuerten Bremsassistenten (reagiert extrem schnell) oder einem Nachtsicht-Assistenten (Infrarot-Scheinwerfer und ein Display vergrößern bei Dunkelheit die Sichtweite) zu haben.
Wolfgang Schäffer

Nächste Woche:
Porsche Cayman S

Artikel vom 24.09.2005