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»Kein Pardon: Punkte
bleiben im Heidewald«

Vor dem Derby: NACHGEFRAGT bei Dr. Jörg Weber

Bielefeld (WB). Morgen Abend stehen gleich beide Trainer der Bielefelder aus der Vorsaison auf der anderen Seite: Im Oberligaderby beim FC Gütersloh 2000 trifft der VfB Fichte Dr. Jörg Weber und dessen »Co« Armin Perrey wieder. Einen Freundschaftsdienst brauchen die Gäste nicht zu erwarten, wie Dr. Jörg Weber im Gespräch mit WB-Sportredakteur Jörg Manthey vericherte.

Klar geht's wie in jeder Woche bloß um drei Punkte, aber Hand aufs Herz: Das ist für Sie schon ein besonderes Spiel . . .Dr. Jörg Weber: Ich freue mich darauf, meine früheren Spieler und auch die Verantwortlichen wiederzusehen. Ich hatte eine schöne Zeit auf der Rußheide. Mit dem VfB Fichte verbinde ich nur gute Erinnerungen.
Sie dürfen sich gerne revanchieren, schließlich konnte Ihr Ex-Klub bislang noch keinen »Dreier« einfahren . . .Dr. Jörg Weber: Da bleibe ich hart. Wir brauchen diese Punkte selbst. Tut mir leid für Bielefeld.
Was haben Sie inzwischen beim FCG für gravierende Unterschiede zu Ihrem Wirken beim VfB Fichte festgestellt?Dr. Jörg Weber: Das ganze Drumherum ist wesentlich intensiver, zeitaufwändiger. Von den wöchentlichen Pressekonferenzen über Fan-Treffen bis hin zum Austausch mit den Entscheidungsträgern. Und davon gibt es in Gütersloh wesentlich mehr, mit denen ich mich immer wieder abstimmen muss. Ich habe die kurzen Wege in Bielefeld sehr geschätzt, doch hier geht es nun mal professioneller zu. Hier packen viele mit an und helfen mit, und das ist gut so.
Beim VfB Fichte hat man Sie in aller Ruhe arbeiten lassen. Wie ist es jetzt um die Drucksituation in Gütersloh bestellt?Dr. Jörg Weber: Hier herrscht zurecht eine große Erwartungshaltung. Mannschaft und Spieler rechtfertigen das. Auch wenn wir zwei, drei Punkte haben liegen lassen, so können wir doch absolut zufrieden sein mit dem bisherigen Saisonverlauf. Wir sind auf einem guten Weg. Insofern werde ich auch von keiner Seite unter Druck gesetzt, weder von Funktionären noch von den Medien. Es ist eine Rieseneuphorie ausgebrochen. . .
. . .was sich auch an den Zuschauerzahlen ablesen lässt. Ihr Klub ist mit bereits mehr als 9 200 Besuchern in den drei Heimspielen der klare Zuschauerkrösus der Oberliga.Dr. Jörg Weber: Es ist ein Ruck durch die Stadt gegangen. In Gütersloh ist wieder Interesse für Fußball geweckt worden. Hier herrscht eine enorme Fußballbegeisterung, die wir nicht enttäuschen wollen. Wir wollen auch am Freitag die Punkte unbedingt am Platz behalten und das Heidewaldstadion zu einer Festung machen. Das muss die Basis unseres gesamten Erfolges sein.
Auf was für einen Gegner stellen Sie Ihre Mannschaft ein?Dr. Jörg Weber: Ich werde meine alte Truppe ganz gewiss nicht unterschätzen. Sie ist in der Breite besser geworden. Dass sich nach den Weggängen von Soner Dayangan und Marcel Leeneman vorne wie hinten gewisse Probleme einstellen würden, war klar. Doch mit Özdemir und Rasic sind diese Lücken mit etablierten Spielern geschlossen worden. Der VfB Fichte hatte kein leichtes Auftaktprogramm. Wir dürfen uns nicht vonh der Situation blenden lassen. Ich hoffe, dass der Knoten nicht ausgerechnet gegen uns platzt.

Artikel vom 15.09.2005