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70. Geburtstag in aller Stille

Petra Schürmann leidet schwer unter Tod der Tochter

München (dpa). Es wird wohl ein stiller Geburtstag, wenn Petra Schürmann morgen 70. Jahre alt wird. . .
Petra Schürmanns Tochter Alexandra starb 2001.
Im Juni 2001 war ihre Tochter Alexandra bei einem Unfall mit einem Geisterfahrer ums Leben gekommen. Der Tod ihres einziges Kindes hat das Leben der Fernseh-Moderatorin radikal verändert, noch immer leidet sie unter Sprachstörungen. Dabei hatte das Leben Petra Schürmanns, die in einem streng katholischen Elternhaus aufgewachsen war, fast märchenhaft begonnen. Kaum volljährig, nahm die Philosophie-Studentin 1956 an einem Schönheitswettbewerb in Köln teil und wurde wenig später in London zur schönsten Frau der Welt gekürt. Mit dem Titel »Miss World« und einem Cabriolet als Geschenk fuhr Petra Schürmann nun »auf direktem Wege ins Scheinwerferlicht«, wie es eine Zeitungs-Kolumnistin zum 60. Geburtstag formulierte.
Der Bayerische Rundfunk (BR) wurde ihre Heimat. »Ich habe mich dort immer gut aufgehoben gefühlt«, sagte Petra Schürmann, die als Ansagerin begann. Kurz darauf nutzten die Programm-Macher ihr Moderationstalent und ihre Ausstrahlung auch für Sendungen wie der »Samstagsclub« oder die Prominentenshow »Schlüsselloch«. Bundesweit bekannt wurde die mit dem Arzt Gerhard Freund verheiratete Petra Schürmann mit Unterhaltungssendungen wie »Die goldenen Fünfziger« oder der Serie »Essen wie Gott in Deutschland«.
Die glanzvollen Jahre mit TV-Auftritten und Partys bedeuten der gebürtigen Mönchengladbacherin heute nichts mehr. »Es ist still geworden um sie«, sagt Heidi Kranz, die das Leben Petra Schürmanns porträtierte. »Freunde sind mir am wichtigsten«, schrieb Schürmann an die Regisseurin, »die Freunde sind ja da, trotz meines Nichtsprechenkönnens - da trennt sich die Spreu vom Weizen. Will sagen: Es sind nicht mehr so viele.«.
»Ich verlor Alexandra am 21. Juni 2001.« Mit diesen Worten begann Petra Schürmann, sich das Unfassbare von der Seele zu schreiben. Sie taucht in ihrem Buch »Und eine Nacht vergeht wie ein Jahr« ab in Erinnerungen an ihr früheres Leben und an ihre Tochter, die nur 34 Jahre alt wurde. Von ihrer Villa am Starnberger See kann Schürmann den Friedhof von Aufkirchen sehen. Dort, nicht weit vom Grab Heinz Rühmanns, liegt ihr »Püppchen«.

Artikel vom 14.09.2005