21.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Freiwillige Feuerwehr öffnet alle Gerätehäuser

Auch Sonntag »doppelt im Einsatz«

Bielefeld (gge). Die Freiwillige Feuerwehr braucht Nachwuchs und ist darauf angewiesen, dass ihre Mitglieder verständnisvolle Arbeitgeber haben, die sie freistellen, wenn's brennt oder Hilfe geleistet werden muss. Hierauf wollen die »Blauröcke« aller 30 Löschabteilungen in Bielefeld mit rund 820 Aktiven Sonntag, 25. September, von 11 bis 17 Uhr beim »Tag der offenen Türen« in allen Gerätehäusern aufmerksam machen.

»Doppelt im Einsatz« lautet nicht nur eine Kampagne, die damit ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Wehrmänner und Wehrfrauen sind es im wahrsten Sinne des Wortes, wenn sie Beruf und ehrenamtlichen Einsatz unter einen Hut bringen wollen. Die Löschabteilung Babenhausen wird dies ab 12.30 Uhr in Anzug und Blaumann eindrucksvoll demonstrieren. Aber auch die anderen Löschzüge halten ein unterhaltsames Programm für die Besucher bereit.
An allen Gerätehäusern der Bezirke Ost, West und Süd werden die Fahrzeuge und feuerwehrtechnischen Geräte vorgestellt. Außerdem finden Besichtigungen und Führungen durch die Gerätehäuser statt. Darüber hinaus stehen kompetente Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Feuerwehr zur Verfügung. Interessierte erhalten hier auch wertvolle Brandschutz-Tipps. An vielen Stationen gibt es außerdem auch etwas für das leibliche Wohl. Die einzelnen Löschabteilungen haben zusätzliche Programmpunkte erarbeitet.
»Sie haben eine Menge auf die Beine gestellt«, verrät Brandinspektor Christian Schnülle, Löschabteilungsführer und stellvertretender Sprecher des Brandschutzbezirks West sowie Mitglied der Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Tages der offenen Gerätehaus-Türen. So baut zum Beispiel die Läschabteilung Brake einen Behandlungsplatz für Unfälle mit zahlreichen Verletzten auf. »Das kann nicht jeder«, weiß auch Brandinspektor Erich Rüter, Gesamtsprecher der Feuerwehr Bielefeld. Jöllenbeck glänzt mit einem Konzert des Feuerwehrmusikzuges. In Vilsendorf gibt es kostenlose Fahrten für Kinder mit der Pferdekutsche. Die Löschabteilung Mitte lädt zum Besuch des Feuerwehrmuseums ein und lässt Luftballons steigen. Die Puppenbühne kommt, der Nachwuchs darf an der Spritzwand selbst löschen, Fettexplosionen werden demonstriert und vieles mehr. Auch die 100-köpfige Jugendfeuerwehr ist mit von der Partie.
»Wir ziehen alle an einem Strang«, sagt Brandinspektor Volker Fliege, Löschabteilungsführer und Sprecher des Brandschutzbezirks Ost. Eine Besonderheit gibt es im Süden Bielefelds. Die Löschabteilung Ummeln weicht vom Gerätehaus auf das benachbarte Grundstück der Firma Normbau aus. Die Brackweder Wehr präsentiert sich bei der IKK an der Artur-Ladebeck-Straße, hält aber auch ihr Gerätehaus für Besucher geöffnet.
Und wenn's brennt? »Dann sind wir, weil vollzählig versammelt, noch schneller am Einsatzort als sonst«, erklärt Ulrich Rüter. Will sagen: »Der Brandschutz bleibt gesichert.«
Gleichwohl weiß Fliege: »Die Tagesverfügbarkeit vieler Kameraden wird immer schwieriger in der heutigen wirtschaftlichen Situation«. Und das, obwohl gerade die Wirtschaft zum Beispiel durch niedrigere Versicherungsbeiträge von schlagkräftigen Feuerwehren am Ort profitierten. IHK und Handwerkskammer zeigen sich deshalb dem Thema gegenüber durchaus aufgeschlossen.

Artikel vom 21.09.2005