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17,2 Prozent haben schon abgestimmt

Wahlteam hofft auf »normale« Auszählung

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). 17,2 Prozent der 240 000 Wahlberechtigten in Bielefeld haben ihre Stimme zur Bundestagswahl schon abgegeben. Das städtische Wahlteam zählte bis Montag 41 175 Briefwähler. Das sind 4598 mehr als zum vergleichbaren Zeitpunkt zur Wahl 2002.

»Das Interesse an der Briefwahl ist anhaltend groß«, sagte Wahlteam-Leiter Gerd Herjürgen. Nur eines mag er sich gar nicht vorstellen: Dass die Stimmen wegen der Nachwahl in Dresden nicht ausgezählt werden dürfen oder das Gesamtergebnis vorerst nicht bekannt gegeben werden darf. Darüber wird wohl jetzt das Bundesverfassungsgericht entscheiden.
»Das würde für uns gewaltige organisatorische Probleme bedeuten«, meint Herjürgen. Würde entschieden, dass die Stimmzettel erst am Tag der Nachwahl in Dresden, am 1. Oktober, ausgezählt werden, müssten in Bielefeld sämtliche Wahlurnen versiegelt und sicher eingelagert werden. Theoretisch wären die Wahlvorstände vom 18. September verpflichtet, die spätere Auszählung vorzunehmen. Doch es sei unwahrscheinlich, alle 1500 Wahlhelfer zwei Wochen später wieder zusammenzutrommeln.
Auch eine andere Variante scheint problematisch: In den Stimmlokalen darf zwar ausgezählt, aber das Gesamtergebnis erst später bekannt geben werden. Das Ergebnis ließe sich kaum geheim halten, weil die Auszählung in jedem einzelnen Stimmlokal öffentlich durchgeführt werden muss.
Herjürgen hofft deshalb, dass die Bundestagswahl in Bielefeld »normal« ablaufen kann. Wer jetzt noch die Briefwahl nutzen möchte, dem rät Herjürgen zur Eile. Die Wahlbriefe sollten spätestens am morgigen Donnerstag im Briefkasten liegen. Am Wahlsonntag müssen sie bis 18 Uhr beim Wahlteam eingegangen sein. Persönlich kann der Wahlbrief noch bis Freitag, 18 Uhr, beim Wahlteam, in der Bürgerberatung Neues Rathaus oder in den Bezirksämtern abgegeben werden. Am Wahlsonntag ist der Briefkasten des Neuen Rathauses für Briefwähler bis 18 Uhr zugänglich.

Artikel vom 14.09.2005