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Schulverweigerer

Der Staat wird vorgeführt


Schon seit Monaten schicken strenggläubige Baptisten in Ostwestfalen-Lippe ihre Kinder nicht zur staatlichen Schule. Immer wieder wurden die Behörden ausgetrickst, obwohl höchstrichterlich der Weg zur Schule geebnet wurde. Auch Zwangsmaßnahmen sind zulässig.
Die neue NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU) hat bisher von einer unglücklichen Situation gesprochen, da es um unmündige Kinder geht. Der Ankündigung der Ministerin, die Schulpflicht durchzusetzen, sollten jetzt Taten folgen. Es ist nämlich absehbar, dass die baptistischen sieben Mütter mit ihren 18 Kindern bald vom Wolfgangsee in Österreich in das Hochstift Paderborn zurückkehren.
Die Schulverweigerer führen immer wieder an, dass einzelne Schulämter in Deutschland den Unterricht zu Hause dulden und kontrollieren. Lasst doch die Kinder in der Geborgenheit ihrer Familien, lautet der Mahnruf. Wer jetzt fordert, Gnade vor Recht gelten zu lassen, lässt Grenzen vermissen und reißt Dämme ein. Der Staat sind wir. Und der Staat darf sich nicht an der Nase herumführen lassen. Wir haben die Hand ausgestreckt und bieten Eingliederung an. Diese Hand sollte nicht weiter ausgeschlagen werden. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 16.09.2005