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Der Klick zum Glück
Das Internet hat herkömmlichen Single-Märkten den Rang abgelaufen
»XY...ungeküsst« und »Winnie34« sind seit einem Jahr ein Paar. Eigentlich heißen sie Torsten und Elke, doch das wussten beide nicht, als sie sich zum ersten Mal anonym im Internet begegneten. Dafür kannten sie Körpergröße, Augenfarbe und Gewicht des anderen, Beruf, Hobbys und persönliche Vorstellungen von einer glücklichen Partnerschaft. Erst ein gutes Dutzend E-Mails und einige Telefonate später konnte Torsten seiner Traumfrau Elke dann zum ersten Mal tief in die blauen Augen blicken.
Wie viele andere Paare haben sich die beiden über eine Singlebörse kennen gelernt. Was mit virtuellen Flirtnachrichten am Computer begann, ist inzwischen zu einer ganz realen Liebesgeschichte gereift.
So wie Torsten und Elke versuchen heute Millionen Singles, im World Wide Web einen Partner fürs Leben zu finden. Da die Zahl der Singles seit Jahren beständig steigt, und auch die Internetnutzer nicht weniger werden, boomt das so genannte »Online-Dating«, das man auch - frei übersetzt - internetbasiertes zwischenmenschliches Kontaktknüpfen nennen könnte.
Die Auswahl entsprechender Portale ist groß, und Suchmaschinen helfen beim Aufspüren der seriösen Anbieter kaum weiter. Wer Begriffe wie »Singlebörse« eingibt, erhält mehr als vier Millionen Treffer. Die Frage, ob man es mit etablierten Anbietern oder schlechten Amateurseiten zu tun hat, lässt sich dank einfacher Regeln aber schnell beantworten: Man sollte darauf achten, dass die Aufmachung professionell ist und ob Angaben über Datenschutzvorkehrungen existieren.
Gute Indikatoren sind auch die Veröffentlichung von Pressestimmen und nachvollziehbare Angaben über die Zahl der Mitglieder.
Egal ob kostenpflichtig oder nicht: Seriöse Anbieter bereiten ihre Website verständlich auf und stellen Preise transparent dar. Vorsicht bei diffusen Angaben zur automatischen Verlängerung von Verträgen oder zur Weitergabe von Nutzerdaten an Dritte.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen folgenden Börsen-Formen: Das Prinzip von Kontaktanzeigen-Sites basiert auf der Weiterentwicklung des aus Printmedien bekannten Inserats. Jedes Mitglied präsentiert sich im Netz mit einem standardisierten Steckbrief und kann andere Mitglieder anhand ihrer Steckbriefe begutachten beziehungsweise bei Gefallen Êmit ihnen via Flirtmessage in Kontakt treten. Letzteres ist bei einigen Anbietern allerdings bereits kostenpflichtig, vor allem für Männer. Die bekanntesten web-Portale sind friendscout24.de, ilove.de, neu.de und match.com.
Internet-Partnervermittlungen basieren auf dem Geschäftsmodell des klassischen »Eheanbahnungs-Instituts«. Hier werden den Mitgliedern konkrete Partner-Vorschläge unterbreitet, zum Beispiel bei parship.de, elitepartner.de und lovepoint.de.
Neben diesen beiden Formen gibt es noch zahlreiche Spezial-Anbieter wie Seitensprung-Agenturen, Blinddate-Ausrichter oder Singlereisen-Vermittler. Doch das sind alles keine Themen mehr für Torsten und Elke: Sie interessieren sich neuerdings nur noch für Portale wie www.eltern.de . . .(hey)

Artikel vom 30.09.2005