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Morsleben unter Beton

Atomendlager soll versiegelt werden


Berlin (dpa). Der Weiterbetrieb des Atomendlagers Morsleben in Sachsen-Anhalt nach der Wende hat die heutigen Sicherheitsprobleme nach Ansicht der zuständigen Behörde verschärft. Die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) habe den Transport von Atommüll in das Salzbergwerk bis 1998 durchgesetzt und Bedenken des Landes Sachsen-Anhalt nicht beachtet, sagte der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, gestern in Berlin. König stellte seinen Plan zur Stilllegung des Atomendlagers vor. Das Projekt sei weltweit einmalig, sagte der Behördenchef.
Das Bundesamt will große Teile des früheren Bergwerks mit Beton füllen und so endgültig versiegeln. »Das Endlager soll so verschlossen werden, dass die dort lagernden radioaktiven Abfälle dauerhaft und sicher von der Umwelt isoliert sind«, sagte König. Von 2008 oder 2009 an sollen etwa vier Millionen Kubikmeter Spezialbeton in das Bergwerk gepumpt werden. Diese Menge würde reichen, um den Tunnel unter dem Ärmelkanal zu füllen.
»Für diese Stilllegungsphase sind 15 Jahre angesetzt«, sagte König. Bereits jetzt werden einzelne Hohlräume mit Beton gefüllt, um Einstürze zu verhindern. Die Stilllegung kostet den Bund zwei Milliarden Euro.

Artikel vom 14.09.2005