Wenn das nicht Wahlkampf ist? Gewerkschaften und Lobby setzten gestern in Berlin einen Gegenpol zu umweltpolitischen Positionen von Schwarz-Gelb. Das Plädoyer des neuen Fünf-Verbände-Bündnisses für subventionierte Energieerzeugung war durchschaubar. Alternative Energien sind grundsätzlich gut (was CDU und FDP bestätigen) und Arbeitsplätze müssen erhalten werden - auch das ist völlig unstrittig. Dennoch hat die Sache einen Haken und der heißt im Erneuerbare-Energien-Gesetz »Einspeisevergütung«. Dieses schöne Wort, das wie »wunderbare Brotvermehrung« klingt, ist der Kern des Job-Wunders mit Wind, Sonne, Biogas und Erdwärme. Allein diese für Rentner wie Großverdiener einheitliche Zwangsabgabe per Stromverbrauch sichert das boomende Geschäft. Nicht erwähnt wurde, dass die übrige Wirtschaft unter den zweithöchsten Energiepreisen in Europa ächzt. Nichts gegen Wachstum: Aber mit Milliardensubventionen, höher als die gegenwärtige Steinkohleförderung, ließen sich auch andere Scheinblüten treiben. Wie wäre es mit kostenlosen Badekuren für alle? Die vielen Heilbäder und Klinken in OWL wären plötzlich wieder Wachstumsmarkt und die Volksgesundheit nähme zu. Reinhard Brockmann
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