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Joschka F. - der Lieblingsflegel?

Ungehörigkeiten gleich reihenweise und mit System im ARD-Wahl-Talk

Von Rolf Dressler
Berlin (WB). Rücksichtslos, aber absichtsvoll dazwischenreden. Dem anders denkenden und argumentierenden Gegenüber immer wieder rüde das Wort abschneiden.
Joschka Fischer: Unterbrechen, reinreden, murmeln
Solche Ungehörigkeiten gleich reihenweise bot auch der letzte Schlagabtausch der Parteioberen am Montagabend, 21.05 Uhr, im Ersten Fernsehprogramm. Besonders unrühmlich führte sich der selbstgewisse Welt-Friedensfürst Joschka alias Joseph Fischer auf. Die farblosen Moderatoren ließen ihn gewähren. Und wohl auch deshalb fand selbst SPD-Kanzler Gerhard Schröder offenbar so viel Gefallen an der unfeinen Methode, dass er es seinem grünen Koalitionsgenossen einige Male gleichtat, sobald Kanzleramtsbewerberin Angela Merkel und FDP-Chef Guido Westerwelle sich gerade erst zu äußern begannen.
Der immer wiederkehrende Trick: Verbittet sich der Betreffende das ständige Unterbrechen und Dazwischenreden, murmeln die Fischer, Schröder & Co. nur aufreizend süffisant, sie hörten ihrem Gegenüber »doch sehr gerne zu«.
In dieser Disziplin(losigkeit) haben es zuvor auch schon auffällig viele andere Laut-Sprecher von Rot-Grün zu sehr zweifelhafter Meisterschaft gebracht. Ganz vorn dabei: die ehemalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin, die Grünen-Frontfrauen Claudia Roth und Renate Künast und seit eh und je natürlich deren - verbal gesehen - stets rauflustiger Partei- und Gesinnungsfreund Jürgen Trittin.
Speziell im Blick auf Trittin fragte kürzlich ein Leserbriefschreiber in der »Frankfurter Rundschau«, ob Deutschland und die Deutschen eigentlich auch fortan einen Politiker haben wollten, der sich seit Jahr und Tag »mit 2,5 Promille Taktlosigkeit durchs Land chauffieren lässt«.

Artikel vom 14.09.2005