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VfB: Bonusspiel beim FCG, dann wird's ernst

Nach dem Derby: Arminia II Sonntag gegen Ahlen II

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Das Bielefelder Derby ist schon wieder Geschichte, bereits Freitag wird die Saison in der Fußball-Oberliga fortgesetzt. Auf den VfB Fichte wartet der nächste Höhepunkt: ein Flutlichtspiel im Gütersloher Heidewaldstadion (19.30 Uhr).
Erst das Derby, jetzt gegen Gütersloh: Holger Wortmann bereitet den VfB Fichte von einem Höhepunkt auf den nächsten vor.

»Da kommen vier-, fünftausend Zuschauer. Das ist für jeden ein absolutes Event«, weiß Trainer Holger Wortmann, dass er für diese Begegnung keinen seiner Spieler zu motivieren braucht. »Da fahren wir nach dem Spiel gegen Bielefeld mit breiter Brust hin.« Jeder werde selbstbewusst auftreten, auch wenn nach dem torlosen Unentschieden gegen Arminia II noch immer kein Saisonsieg zu Buche steht. Ist das unbefriedigend, Herr Wortmann? »Ja.« Und auch ein Grund zur Panik? »Nein. Das Team ist total intakt. Wir haben auch keine Angst vor einer Negativserie wie vor einem Jahr. Im Verein stimmt's.«
Und bei den Übungseinheiten stimmt's offenbar auch, jedenfalls lobte VfB Fichtes Kapitän Jens Reitemeier: »Was Holger Wortmann und Sven Moning hier für ein Training mit uns machen, ist schon erste Sahne. An denen liegt's nicht, dass wir unten stehen.« Reitemeier nannte die hohe Qualität der ersten Gegner als Hauptgrund für die magere Ausbeute von drei Zählern aus sechs Spielen. »Jetzt noch Gütersloh, auch das ist ein Bonusspiel. Danach treffen wir auf Gegner, mit denen wir auf Augenhöhe sind. Lotte, Emsdetten, Lippstadt - gegen die müssen wir punkten. Da gibt's dann keine Ausreden mehr.«
Die lässt auch Igor Lazic nicht mehr gelten, wenn es um die mangelhafte Chancenauswertung seiner Mannschaft geht. Was Arminias Zweite wieder einmal aus ihren Möglichkeiten gemacht hat, ist mit fahrlässig kaum noch zu beschreiben.
Zwar waren einige Ballstafetten der Bundesligareserve richtig hübsch anzusehen, genützt haben sie aber nichts. Hoher Aufwand, niedriger Ertrag: So geht das schon seit Saisonbeginn. Darum hat der Regionalliga-Absteiger auch erst fünf Zähler auf dem Konto.
Nächster Heimgegner der Schwarz-Weiß-Blauen ist am Sonntag, 15 Uhr, LR Ahlen II. In dieser Partie hütet wieder Dennis Eilhoff das DSC-Tor. Er freut sich schon auf das Spiel gegen seinen ehemaligen Bielefelder Vereinskollegen Sebastian Völzow. »Völle« war wie Eilhoff Sonntag Augenzeuge des Derbys, wettete mit dem Arminen schon mal ums Resultat des direkten Duells.
Allerdings: An Pascal Formann lag es am allerwenigsten, dass der DSC II den VfB Fichte nicht besiegte. Einen Patzer, der unbestraft blieb, leistete sich Formann, ansonsten hielt er sicher »Wir haben zu null gespielt. Mehr kann ich nicht machen«, sagte der Keeper treffend. In der Pflicht stehen seine Vorderleute, allen voran die Angreifer. Engin Yildiz, im Derby einzige echte Spitze, mühte sich zwar redlich, mehr als eine Torchance erarbeitete er sich jedoch nicht. »Ich habe erst das zweite Mal wieder von Anfang an gespielt. Ich brauche noch etwas Zeit«, sagte der Stürmer, der in der Vorbereitung zuverlässiger Torschütze für die Arminen war. Selbstkritisch merkte Yildiz nach dem Derby an: »Ich war mit meiner Leistung nicht zufrieden.« Wenn Einsicht der erste Schritt zur Besserung ist, hat Eilhoff seine Wette schon gewonnen.

Artikel vom 13.09.2005