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Oracle kauft
auch Siebel

Nummer 2 nach SAP


Redwood Shores (dpa). Der US-Softwareriese Oracle setzt mit dem Kauf des Wettbewerbers Siebel Systems seine Übernahmeserie fort und macht dem deutschen Konkurrenten SAP Druck. Oracle übernimmt den Anbieter von Anwendungssoftware für Unternehmen für 4,8 Milliarden Euro in bar und zahlt 10,66 Dollar je Siebel-Aktie, teilte die Gesellschaft gestern mit. Oracle bezahlt damit nach Abzug der liquiden Siebel-Mittel von 2,24 Milliarden insgesamt 3,61 Milliarden Dollar.
Oracle-Konzernchef Larry Ellison will mit der Übernahmestrategie rascher zum weltweiten Unternehmenssoftware-Branchenführer SAP aufschließen. Oracle hatte 2005 bereits ein halbes Dutzend Softwarefirmen geschluckt. Im Januar übernahm Oracle den großen Konkurrenten PeopleSoft für 10,3 Milliarden Dollar und später die US-Softwarefirma Retek für 631 Millionen Dollar. Bei Retek hatte Oracle den Rivalen SAP in einer Übernahmeschlacht ausgebootet. Mit der zunehmenden Betonung von Anwendungssoftware will Ellison die starke Abhängigkeit vom Datenbankengeschäft vermindern. Dort ist Oracle unumstrittener weltweiter Marktführer.
Der Walldorfer Software-Riese SAP gab sich nicht überrascht. »Wir haben damit gerechnet«, sagte SAP-Sprecher Herbert Heitmann. Oracle habe noch einen langen Weg vor sich, wenn es so groß wie SAP werden wolle.

Artikel vom 13.09.2005