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»Ich verwurste doch meine
Familie nicht in Büchern!«

Autorin Susanne Fröhlich hat Spaß an ihrer Lesereise


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Ja, ich habe wieder zugenommen, aber nicht alles,« lacht Susanne Fröhlich, die den täglichen Kampf mit den Pfunden in ihrem Buch »Moppel-Ich« zum Sachbuch-Bestseller gemacht hat. Beim Essen habe sie, anders als im sonstigen Leben, keinen Hang zur Disziplin, sagt sie, aber: »Das Gewicht zu halten ist nicht das Wichtigste im Leben.« Gestern stellte Susanne Fröhlich ihren neuen Roman »Familienpackung« in der »Thalia«-Buchhandlung vor - vor ausverkauftem Haus.
In Bielefeld las sie zum ersten Mal, aber sie war schon in der Stadt: »Mit einer Freundin, die wusste, dass man hier gut einkaufen kann.« Susanne Fröhlich ist zurzeit auf Lesereise und das ist sie gern: »Ich lese gern vor, das Publikum ist nett und es überrascht mich immer, dass es regionale Unterschiede gibt bei dem, über das die Zuhörer lachen.«
»Familienbande« sei, und darauf legt sie Wert, »nicht autobiografisch«: »Ich will nicht immer über mich schreiben und ich verwurste meine Familie nicht in Büchern.« Trotzdem weiß sie, worüber sie schreibt: »Schließlich kenne ich mich aus im Mütterkosmos.« Ihre Heldin schlägt sich tapfer durch den alltäglichen Wahnsinn und Susanne Fröhlich hat erfahren, dass viele Leserinnen sich darin wiedererkennen.
Sie selbst beziehe ihren Mann gern in die Entwicklung eines Buches mit ein, bespreche mit ihm die Handlung, die Charakteristik der Figuren. »Und meist hat er wirklich gute Ideen,« erzählt die Autorin. So sei es seine Idee gewesen, ihr ungewöhnliches »Diätbuch« den Titel »Moppel-Ich« zu geben. Der Erfolg dieses Buches habe sie überrascht und es habe sie auch Überwindung gekostet, über sich selbst zu schreiben, sagt Susanne Fröhlich: »Da muss man nämlich wirklich ehrlich sein.« Sie denke sich gern Geschichten aus und sie lese gern Geschichten, die sich andere ausgedacht haben: »So genannte Frauenliteratur, aber auch Krimis.« Da sei sie streng: »Ein Krimi muss wahnsinnig gut recherchiert sein. Ich mag es nicht, wenn am Schluss plötzlich ein Täter ohne Zusammenhang aus dem Hut gezaubert wird.« Auf ihrer Lesereise ist sie mit dem Zug unterwegs: »Da hat man Tagesfreizeit.« Was hat sie in Bielefeld damit angefangen? »Ich war einkaufen!«

Artikel vom 13.09.2005