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»Gesunde Härte« lähmt VfL

Das Personalkarussell bei den Bielefelder Landesligisten dreht sich weiter

Von Konstantin Ulmer
Bielefeld (WB). In der Vorwoche gelang es dem VfL Theesen, einen 0:2 Rückstand beim SC Wiedenbrück in einen 3:2 Erfolg umzuwandeln. Nun ereilte die Mannen von Coach Andreas Brandwein das gleiche Schicksal - allerdings in umgekehrter Art und Weise.

»Wir waren nach dem 2:0 nicht mehr konzentriert genug und Dützen hat uns mit gesunder Härte den Schneid abgekauft«, berichtet Brandwein, der seine Abwehr ausdrücklich in Schutz nimmt: »Da hat es im Mittelfeld nicht mehr gestimmt«. Mitverantwortlich für die Niederlage war seiner Meinung nach auch der Schiedsrichter. Der habe eigentlich sehr gut gepfiffen, aber in zwei spielentscheidenden Situationen zu Ungunsten der Theesener entschieden. Vor dem Anschlusstreffer gab der Mann in Schwarz Freistoß für die Gäste, obwohl sein Assistent an der Seitenlinie ein Foul an einem Theesener angezeigt hatte, und in der Schlussminute wurde ein klares Foul an Dario Scardino im Strafraum der Dützener nicht mit dem fälligen Elfmeterpfiff geahndet.
Im Tor beim VfL stand übrigens wieder Frank Milse. Und das, obwohl Pascal Kuhlmann und Johannes Ludwig nach verletzungsbedingten Pausen wieder einsatzfähig waren. Der Mannschaftsrat hatte sich unter der Woche für den »Oldie« ausgesprochen, der an den Gegentoren vollkommen schuldlos war.
Eine 0:3 Niederlage setzte es für den TuS Jöllenbeck im Derby beim FC Türk Sport. Entschieden wurde das Spiel innerhalb von fünf Minuten. Nach dem ersten Treffer durch Yusuf Oyluctarhan wurde Boris Neuer nach einem groben Foulspiel vorzeitig zum Duschen geschickt. »Die rote Karte war vertretbar«, zeigte sich Jöllenbecks Trainer Dirk Palmowski einsichtig. Mit zehn Mann waren die »Jürmker« nicht in der Lage das Spiel zu machen, zudem hatte Keeper Jan Partmann nicht seinen besten Tag erwischt. »Vor allem nach vorne fehlt noch einiges«, erklärte der Coach mit Blick auf die mageren zwei Saisontore seiner Elf.
Ein ehemaliger Jöllenbecker, der dieses Problem beheben könnte, ist für »Palmo« durchaus ein Thema. »Cem Tanaz passt gut zu uns, er fühlt sich hier wohl. Aber bisher haben wir noch nicht mit ihm gesprochen, vor Januar könnte er ja eh nicht für uns auflaufen«, so Palmowski, der aber betont: »Wenn die Möglichkeit bestünde, würde ich alles versuchen, damit Cem wieder für uns stürmt«.
Beim Verbandsliga-Absteiger TuS Dornberg sind nach den »Spontan-Abgängen« von Tanaz und Ilham Mamedov laut Trainer Jürgen Prüfer »wieder zwei Plätze im Kader frei«. Deswegen wollen sich die Verantwortlichen nun um Max Töpper bemühen. Der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler war die letzten vier Jahre auf dem Mühlenbrink aktiv und ist momentan vereinslos. Töpper selber äußerte sich eher zurückhaltend: »Es juckt schon in den Füßen. Aber erstmal muss ich gucken, ob ich überhaupt in Bielefeld bleibe oder woanders promoviere. Und das steht wohl erst zum Jahresende fest«.

Artikel vom 14.09.2005