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Kommentar
UN-Gipfel

Die UNO ist das Problem


Der gerade begonnene UN-Gipfel wird wieder eine ganze Reihe von Reden erleben, die den Wert der Vereinten Nationen für die Staatengemeinschaft hervorheben werden. Das Ringen um einen Text für das Abschlussdokument zeigt jedoch schon, dass die widerstreitenden Interessen der einzelnen Staaten und Staatengruppen nur mühsam unter einen Hut zu bringen sind.
Gut abzulesen war dies schon an der vorerst gescheiterten Reform des UN-Sicherheitsrates. Die USA wären zwar bereit gewesen, Japan als ständiges Mitglied aufzunehmen, den Deutschen gab man jedoch - diplomatisch verpackt - zu verstehen, dass für sie kein Sitzplatz in diesem Gremium vorgesehen ist. Die Italiener verstiegen sich in ihrer Ablehnung einer deutschen Berücksichtigung ja sogar zu den Behauptung, Berlin kaufe Stimmen.
Und nicht nur der US-Regierung ist viel daran gelegen, dass die Vereinten Nationen sie in ihrer Außenpolitik nicht zu sehr stören. Andere Staaten wie China machen ihren ganzen Einfluss geltend, um allzu massive Angriffe aus der UNO gegen ihre Menschenrechtspolitik ins Leere laufen zu lassen.
Die UNO: 191 Staaten, viele Interessen. Das ist und bleibt das Dilemma. Friedhelm Peiter

Artikel vom 15.09.2005