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Der Gaza-Abzug

Zukunft in Hamas-Hand


Die Israelis haben den Gazastreifen endgültig verlassen. Jetzt stehen den Palästinensern große Aufgaben ins Haus. Sie benötigen Investitionen in Arbeitsplätze und in die Infrastruktur sowie Verkehrswege in das Westjordanland. In der Frage der Nutzung der Seehäfen versucht man derzeit zu einer Übereinkunft mit den Israelis zu kommen. Wenn auf dem Wege des Friedensplans für den Nahen Osten weitere Fortschritte erzielt werden, dürften Investitionshilfen aus den westlichen und den arabischen Staaten schnell anlaufen.
Dass die Zukunft in Gaza anders aussehen könnte, hat gestern die extremistische Hamas-Organisation klar gemacht. Die Hamas, die den Gazastreifen als ihre Machtbasis ansieht, will nicht mit Israel verhandeln. Sie setzt weiter auf den bewaffneten Widerstand. In diesem Zusammenhang ist auch der Begriff »Vertreibung« zu verstehen, mit dem die Hamas den Abzug der Israelis bejubelt.
Bei neuen Anschlägen auf israelische Städte wird Ministerpräsident Ariel Scharon jedoch keine weiteren Zugeständnisse an die Palästinenser-Regierung machen. Denn Scharon kämpft nach dem in Israel umstrittenen Gaza-Abzug in der eigenen Partei um das politische Überleben. Friedhelm Peiter

Artikel vom 13.09.2005