Von Franz Braun Bielefeld (WB). Das war ein Saisonstart nach Maß und machte Appetit auf mehr. Die gut 300 Zuschauer in der Carl-Severing-Halle 1 kamen voll auf ihre Kosten. Attraktivität, Emotionen, Spannung, spektakuläre Aktionen und ein Happy-End bekamen sie von den Basketball-Herren des TSVE Bielefeld geboten. Die Dolphins gewannen 108:94 (63:54) gegen den UBC Münster.
Die neue Qualität des TSVE war schon nach dem ersten Viertel sichtbar. Ein Blick auf die Anzeigentafel genügte: 37:25 stand da in großen Lettern. Die neue Qualität hatte aber auch Namen: Maurice McLemore und Samii Selant. Die Vorschusslorbeeren waren schon berechtigt, eine stärkere Basketballmannschaft hat Bielefeld bislang noch nicht gehabt. Dabei ist das Team aber noch steigerungsfähig. In Sachen einstudierte Laufwege, mannschaftliche Geschlossenheit, defensives Verhalten und Kondition gibt es für Trainer Ilijas Masnic noch einige Arbeit. »Ab dem zweiten Viertel war die mangelnde Vorbereitung schon zu spüren. Gegen Ende der Partie wurden dann auch noch die Beine schwer. Zum Glück alles ohne negative Auswirkungen«, weiß Masnic, was noch getan werden muss. Es waren halt die individuellen Qualitäten, die letztendlich den Gastgebern das Happy-End bescherte. Zudem half in der entscheidenden Phase der Gast aus Münster mit. Der UBC, eine sehr gut eingespielte Truppe, die immer wieder mit ihrem Zug zum Korb die Defense der Dolphins vor Probleme stellte, war drei Minuten vor dem Ende bis auf 90:92 heran gekommen. Eine bedrohliche Situation, denn beim TSVE saßen Meik Mertens und der US-Boy Maurice McLemore bereits mit fünf Fouls auf der Bank, standen mit Nordin Chaddadi und David Bunts zwei weitere Kräfte mit vier Fouls auf dem Parkett. Bei den Fans wurden Erinnerungen an die letzte Heimpartie gegen den UBC wach, als ihr Team in der letzten Sekunde das schon als gewonnen abgehakte Spiel noch verlor. Doch eine Wiederholung des Traumas blieb aus. Drei Ballverluste im UBC-Aufbau brachte sieben Punkte für den TSVE und als Bunts mit einem Korbleger auf 101:90 erhöhte, war 73 Sekunden vor dem Abpfiff alles gelaufen. Münster sorgte mit schnellen Fouls für Stillstand bei der Uhr, doch von der Freiwurflinie zeigte der TSVE keine Schwäche. 108:94 war der verdiente Lohn für eine mehr als ansprechende Leistung. Dass es ein Basketballspiel auf hohem Niveau wurde, lag aber auch am UBC, der in dieser Verfassung sicherlich auch unter den ersten Sechs am Saisonende auftauchen dürfte. Vom Niveau der beiden Teams waren die beiden Schiedsrichter aber weit entfernt. Ihre »schrägen Pfiffe« - zum Glück auf beiden Seiten - konnte keiner verstehen. TSVE-Dolphins: Chaddadi (25), Bunts (27/4), de Juan (2), Mankowski (5), McLemore (28/2), Mertens (16/2), Rondas (6), Selant (2). Viertel: 37:25,26:29,23:19,22:21.
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