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»Gebraucht« spart Geld

Kuper freut sich über steigende Auftragseingänge

Von Bernhard Hertlein
Rietberg (WB). Nicht neu, aber neuwertig: Wer sich für eine generalüberholte Maschine zur Holz- oder Kunststoffbearbeitung entscheidet, zahlt bei den Kuper-Werken in Rietberg nur etwa 60 Prozent des Neupreises.
Oliver Zimmermeier bestückt für Kuper einen Hymmen-Schaltschrank von 1974.

Dieses Argument zählt bei den Kunden in der Holz- und Möbelindustrie um so mehr, je länger die Branchenkrise andauert. Nach Angaben von Fritz Peine, einem der beiden Kuper-Geschäftsführer, liegt der Umsatzanteil der Gebrauchtmaschinen inzwischen bei 25, im Ausland sogar bei 55 Prozent. 45 Prozent, und zwar fast ausschließlich im Inland, erzielen die Rietberger mit dem Handel von Neumaschinen und im Dienstleistungsbereich.
Nach drei sehr schwierigen Jahren bis hin zur Talsohle 2003 freut sich Kuper 2005 über eine leichte Aufwärtstendenz. Peine hofft, dass sie sich nach der Bundestagswahl weiter verstärkt.
Kuper ist Weltmarktführer bei Furnierzusammensetz-Maschinen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Schrumpffolien-Verpackungsmaschinen. Bei einem Umsatz von knapp 110 Millionen Euro erreicht die Exportquote 70 Prozent. Steigende Nachfrage registriert Kuper vor allem aus Europa. Außer in Berlin, Freiburg und Korbußen in Thüringen betreibt das Unternehmen eine weitere Vertriebsniederlassung im polnischen Posnan (Posen) und Handelsbüros in Moskau und Montreal. Das China-Geschäft ist derzeit rückläufig. Peine: »Peking benötigt seine Devisen derzeit offenbar für Öl und Stahl.«
Die Gebrauchtmaschinen haben teilweise ein Alter von 20 bis 30 oder noch mehr Jahren. Sie werden komplett auseinandergebaut und mit neuester Elektronik bestückt. Die Mechanik vieler dieser »alten Schätzchen« scheint unverwüstlich. Basis für das Geschäft mit Gebrauchtmaschinen ist ein gut und breit ausgebildetes Facharbeiter-Personal. Insgesamt beschäftigt Kuper etwa 400 Mitarbeiter, davon 350 am Stammsitz in Rietberg.Stellenmarkt

Artikel vom 10.09.2005